«Wir können nie genug tun»

Nach monatelanger Belagerung fliehen immer mehr Menschen aus Aleppo. UNICEF setzt alles daran, die geschwächten Kinder und ihre Familien mit dem Lebensnotwendigsten zu versorgen und sie vor der bitteren Kälte zu schützen.

Aleppo 2016

Tausende Vertriebene haben mittlerweile in einer früheren Lagerhalle in Jibreen ausserhalb von Aleppo Zuflucht gefunden. Es ist bitterkalt, die Menschen drängen sich zusammen, Kinder versuchen Feuer zu entfachen, um sich warmzuhalten.

«Der Winter macht die Lage der Kinder noch entsetzlicher», sagt Hanaa Singer, UNICEF Vertreterin in Syrien. «Ich habe Mädchen und Buben gesehen, die mit nichts als ihren Kleidern auf dem Leib aus ihrem Zuhause geflohen sind. Zu all dem Grauen, das sie erlebt haben, kommt nun diese schreckliche Kälte.»

Die Kinder hatten oft seit Monaten nicht genug zu essen, geschweige denn Medikamente oder medizinische Versorgung. Sie sind erschöpft, geschwächt und anfällig für Lungenentzündungen oder lebensgefährliche Unterkühlung.

Zusammen mit Partnerorganisationen arbeitet UNICEF rund um die Uhr, um die Menschen mit sauberem Wasser, Nahrungsmitteln, Decken, Winterkleidern und Medikamenten zu versorgen. Zusätzlich zu den Familien, die in den letzten Wochen aus Aleppo geflohen sind, benötigen in der Region weitere rund 400 000 Vertriebene Unterstützung.

Manche Kinder haben im Krieg ihre Eltern verloren oder wurden auf der Flucht von ihnen getrennt. Für sie ist es besonders wichtig, dass sie wenigstens für kurze Momente aufatmen und einfach Kind sein können.

«Wir können nie genug tun für diese Kinder, die bald sechs Jahre unter dem Krieg leiden», sagt Hanaa Singer. «Wir brauchen sofortigen und dauerhaften Zugang zu den Mädchen und Buben, die noch immer in Ost-Aleppo und vielen anderen belagerten Gebieten im ganzen Land festsitzen.»


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