Stadt Baden erhält UNICEF Auszeichnung «Kinderfreundliche Gemeinde»

Zürich/Baden, 29. Oktober 2014 – Als sechzehnte Schweizer Gemeinde und erste Stadt im Kanton Aargau erhielt Baden heute das UNICEF Label «Kinderfreundliche Gemeinde». Mit dem Label werden Städte und Gemeinden ausgezeichnet, die sich besonders um Kinder und Jugendliche bemühen und ihnen ein lebensfreundliches Aufwachsen in einem kinderverträglichen Umfeld ermöglichen. Die Initiative wird von 2013 bis 2017 durch den SWISSLOS-Fonds des Kantons Aargau unterstützt.

Die feierliche Label-Übergabe fand heute Nachmittag auf dem Schulhausareal Kappelerhof in Baden im Rahmen des traditionellen jährlichen Kürbisschnitzens statt. Zahlreiche Kinder und Erwachsene nahmen an dem Anlass teil. Die freudige Stimmung erreichte ihren Höhepunkt, als Schülerinnen und Schüler Luftballone mit Wünschen zur Gestaltung der Plätze beim Schulhaus Kappelerhof steigen liessen, die an die Schulleitung adressiert waren, und anschliessend die Ortstafel «Kinderfreundliche Gemeinde Baden» enthüllten.

Stadtammann Geri Müller sagt: «Dass Baden ab heute das Zertifikat „Kinderfreundliche Gemeinde“ trägt, ist das Resultat eines intensiven mehrjährigen Prozesses. Speziell freut es mich, dass alle wichtigen Verwaltungsstellen, Abteilungen und Partner involviert sind und der Aktionsplan politisch getragen wird. Schliesslich sollen die Kinder und Jugendlichen auch für kommende Generationen Bleibendes erhalten.»

Umfassende Partizipation auf verschiedenen Ebenen 
2009 fällte der Stadtrat den Entscheid, sich für die Auszeichnung zu bewerben. Es folgten eine Standortbestimmung, bei der die Stärken und Schwächen analysiert wurden, ein Workshop mit Kindern und Jugendlichen zu ihren Wünschen und Vorschlägen zur Verbesserung ihrer Lebensqualität, die Erarbeitung eines Aktionsplans für die kommenden vier Jahre sowie eine Evaluation der Gemeinde vor Ort.

Die Anliegen von Kindern und Jugendlichen werden durch die Abteilung «Kinder Jugend Familie» (KJF) vertreten. In dieser Abteilung sind die Aufgaben zu Kinder- und Familienfragen zentral gebündelt, was eine hohe Ablauf- und Entscheidungseffizienz ermöglicht. Zu den Aufgaben gehören Kinderanimation, Jugendarbeit, Integration sowie Familien- und Schulsozialarbeit.

Kinder und Jugendliche können sich auf verschiedenen Ebenen bei Projekten der Stadt einbringen. So ist beispielsweise das Partizipationsprojekt «Bildungsräume vernetzen» entstanden: Schülerinnen und Schüler konnten Bauten und Plätze von Schulen in Baden mitgestalten – ein Novum, dass Kinder und Jugendliche bei Bauvorhaben einbezogen werden. Die regionale Fachstelle Jugendarbeit, die aus einem politischen Projekt von Schülerinnen und Schülern entstanden ist, ist ein weiteres Beispiel. «Die Erfahrungen zeigen, dass der Einbezug von Kindern und Jugendlichen auf Gemeindeebene einen substantiellen Mehrwert bringt», sagt Sacha Studer Mösch, Leiter Fachstelle Kinder- und Jugendanimation. «Dank Mitbestimmung und konkreter Mitwirkung gibt es weniger Konflikte, die Kinder lernen, dass sich Beteiligung und Verantwortung übernehmen lohnt.»

Massnahmen Aktionsplan 2014 – 2018
Im Aktionsplan für die nächsten vier Jahre sind verschiedene Massnahmen festgehalten, um die Mitsprache von Kindern weiter stärken. Vorgesehen sind etwa die Überarbeitung der Kinder- und Jugendpolitischen Leitlinien, die Mitsprache von Kindern bei Freizeitangeboten, der Aufbau von Ferienangeboten, die Erarbeitung von Freizeitangeboten für die Mittelstufe oder die Förderung der Elternbildung.

«Die Stadt Baden berücksichtigt bei der Planung und Umsetzung ihrer Kinder- und Jugendpolitik soziale, wirtschaftliche und ökologische Aspekte in einem hohen Masse», lobt Elsbeth Müller, Geschäftsleiterin von UNICEF Schweiz. «Mit den bereits bestehenden Angeboten und den Absichtserklärungen aus dem Aktionsplan, werden die Interessen und Anliegen von Kindern und Jugendlichen in vorbildlicher Weise vertreten».

Unterstützung der Initiative durch den Kanton Aargau 
Der Kanton Aargau unterstützt die Initiative «Kinderfreundliche Gemeinde» von 2013 bis 2017. Aargauer Gemeinden, die ihre Kinderfreundlichkeit systematisch analysieren und verbessern möchten und sich für eine Teilnahme entscheiden, erhalten vom SWISSLOS-Fonds des Kantons Aargau einen finanziellen Beitrag an die Kosten des Zertifizierungsprozesses.

UNICEF und die Kinderrechte in der Schweiz
Die UN-Kinderrechtskonvention ist seit 1997 in der Schweiz verbindlich und feiert am 20. November 2014 ihr 25-jähriges Bestehen. Als völkerrechtliches Übereinkommen verpflichtet die Konvention die Staaten, die Kinderrechte mit gesetzlichen Massnahmen zu schützen. Gemäss der Konvention haben alle Kinder ein Recht darauf, angemessen versorgt, gefördert und geschützt zu werden und sich am gesellschaftlichen Leben zu beteiligen. In der Schweiz liegt die Verantwortung zur Umsetzung der Kinderrechte bei den Kantonen und Gemeinden.

Mit der Initiative «Kinderfreundliche Gemeinde» wird Entscheidungsträgern von Gemeinden ein Instrument zur Verfügung gestellt, ihre Programme und Projekte auf die Auswirkungen auf Kinder zu überprüfen und Kinderfreundlichkeit zu verbessern. Diese Hilfestellung ermöglicht eine systematische Umsetzung der Kinderrechte und stärkt die Teilnahme und Teilhabe von Kindern in ihrem unmittelbaren Lebensumfeld. Der Prozess besteht aus einem vierstufigen Modell, welcher am Ende die Auszeichnung mit dem Label «Kinderfreundliche Gemeinde» vorsieht.

Mit dem Label «Kinderfreundliche Gemeinde» ausgezeichnete Gemeinden:
Arlesheim (BL), Basel (BS), Blauen (BL), Fehraltorf (ZH), Frauenfeld (TG), Hitzkirch (LU), Laupersdorf (SO), Lausanne (VD), Lyss (BE), Reinach (BL), Riehen (BS), Sion (VS), Teufen (AR), Uznach (SG)

Als «Kinderfreundliche Gemeinde» rezertifiziert:
Wauwil / LU

Weitere Informationen über die UNICEF Initiative «Kinderfreundliche Gemeinde»:www.kinderfreundlichegemeinde.ch

Informationen über Badenwww.baden.ch

 

Kontakt für Medien:

Simone Isermann Mediensprecherin
UNICEF Schweiz
Tel.: 044 317 22 41
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Fleur Jaccard Leiterin Public Affairs
UNICEF Schweiz
Tel.: 044 317 22 72
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Sacha Studer Mösch
Leiter Fachstelle Kinder- und Jugendanimation
Tel.: 056 200 87 10
E-Mail: sacha.studer(at)baden.ag.ch

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Tel.: 056 200 83 40
E-Mail: jacqueline.keller(at)baden.ag.ch