Bedrohlicher Wassermangel in Mossul

Fast die Hälfte der Kinder von Mossul sind von sauberem Wasser abgeschnitten. Eine Reparatur der zerstörten Leitung scheint derzeit nicht möglich. Den Kindern und ihren Familien droht weites Leid.

Irak 2016

In Mossul haben beinahe die Hälfte aller Kinder und ihre Familien keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser mehr, nachdem durch die Kampfhandlungen eine grosse Wasserleitung beschädigt wurde. Der Rohrbruch ereignete sich in einem Stadtteil, der noch vom sogenannten Islamischen Staat besetzt wird, was eine schnelle Reparatur unmöglich macht.

«Die Kinder und ihre Familien in Mossul sind in einer schrecklichen Situation. Zum einen sind sie der Gefahr ausgesetzt, im Kreuzfeuer verletzt oder getötet zu werden, und zum andern haben nun mehr als eine halbe Million Menschen kein sauberes Trinkwasser mehr», sagt Peter Hawkins, UNICEF Vertreter im Irak.

Die irakischen Behörden bemühen sich, Wasser von 35 Kilometer entfernten Quellen in den Osten von Mossul zu transportieren. Damit können jedoch bei weitem nicht alle Bewohner versorgt werden.
 
Wenn es nicht gelingt, die Wasserversorgung in den nächsten Tagen wiederherzustellen, wird die Zivilbevölkerung zwangsläufig auf unsichere Wasserquellen zurückgreifen müssen. Vor allem für Kinder entsteht dadurch das Risiko von akuten Durchfall- und anderen Erkrankungen. In den Konfliktgebieten sind viele von ihnen durch die extrem harten Lebensbedingungen der letzten Jahre ohnehin stark geschwächt.

UNICEF unterstützt die irakische Regierung dabei, nahe gelegene Bohrlöcher und Wasseraufbereitungsanlagen zu reaktivieren. Damit könnten die betroffenen Gebiete im Süden und Südwesten Mossuls wenigstens notdürftig versorgt werden, bis die zerstörte Wasserleitung repariert werden kann.

«UNICEF fordert alle Konfliktparteien dazu auf, diese lebenswichtigen Wassertransporte und Reparaturarbeiten zu ermöglichen. Zivile Infrastrukturen dürfen niemals angegriffen werden», sagt Hawkins.


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