Schulen in Mossul wieder geöffnet

Im Osten der nordirakischen Stadt Mossul hat sich die Situation inzwischen so weit beruhigt, dass dreissig Schulen den Betrieb wiederaufnehmen konnten. Gleichzeitig spitzt sich die Situation im Westteil der Stadt zu.

School in Mossul 2017

Vor rund hundert Tagen begann die Offensive auf Mossul im Norden des Iraks. Inzwischen haben die Kampfhandlungen im Ostteil der Stadt so weit nachgelassen, dass am letzten Sonntag mit Unterstützung von UNICEF dreissig Schulen den Betrieb wiederaufnehmen konnten. 16 000 Kinder können dadurch ihren Unterricht fortsetzen. Manche Schulen waren zwei Jahre lang geschlossen gewesen, und für Mädchen war der Schulbesuch ohnehin die Ausnahme.

«Noch vor ein paar Wochen hatte die Gewalt diese Stadtviertel fest im Griff», sagt Peter Hawkins, Leiter von UNICEF im Irak. «Jetzt gehen Mädchen und Buben wieder zum Unterricht. Nach dem Albtraum der vergangenen zwei Jahre ist es ein entscheidender Moment für sie, dass sie ihre Schulbildung fortsetzen und die Hoffnung auf eine bessere Zukunft zurückgewinnen können.»

In den kommenden Wochen sollen vierzig weitere Schulen für insgesamt 40 000 Schülerinnen und Schüler den Betrieb wiederaufnehmen. UNICEF unterstützt die irakischen Behörden dabei, weitere Schulhäuser instand zu setzen und auszustatten, sobald die Sicherheitslage es erlaubt. Viele Gebäude waren für militärische Zwecke genutzt oder bei den jüngsten Kämpfen schwer beschädigt worden.

In den Flüchtlingslagern rund um Mossul richtet UNICEF zusammen mit Partnerorganisationen Notschulen ein. Über 13 000 Kinder, die mit ihren Familien vor kurzem aus der Stadt vertrieben wurden, erhalten hier Unterricht in Mathematik, Naturwissenschaften, Arabisch und Englisch.

Angst um 750 000 Zivilisten im Westteil der Stadt

Während es in Ost-Mossul Zeichen der Entspannung gibt, sorgen sich internationale Hilfsorganisationen um rund 750 000 Menschen im Westteil der Stadt, zu dem sie derzeit keinen Zugang haben. Laut Berichten ist die Situation angespannt: Lebensmittelpreise sind stark gestiegen, und die Versorgung mit Strom und Wasser ist häufig unterbrochen.


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