Syrisches Flüchtlingsmädchen wird jüngste UNICEF Botschafterin

Am Vorabend des heutigen Weltflüchtlingstags hat UNICEF die neunzehnjährige Muzoon Almellhan zur UNICEF Botschafterin ernannt. Muzoon war 2013 mit ihrer Familie aus Syrien geflüchtet und hatte im jordanischen Flüchtlingslager Zaatari begonnen, sich für das Recht jedes Kindes auf Schulbildung einzusetzen. Heute lebt Muzoon in Grossbritannien.

Muzoon Almellehan

Muzoon Almellehan war vierzehn Jahre alt, als ihre Heimatstadt Daraa im Südwesten von Syrien bombardiert wurde. Im Februar 2013 entschlossen sich ihre Eltern, zusammen mit den vier Kindern vor der allgegenwärtigen Gewalt zu fliehen. Wie viele andere Syrer kam die Familie im jordanischen Flüchtlingslager Zaatari unter, wo mittlerweile 80 000 Menschen unter prekären Bedingungen leben. Achtzehn Monate verbrachte Muzoon in dem Lager, bevor die Familie zunächst innerhalb von Jordanien und schliesslich nach Grossbritannien umgesiedelt wurde.

«Schon als Kind wusste ich, dass Bildung der Schlüssel zu meiner Zukunft ist», sagt Muzoon. «Die einzigen Sachen, die ich auf der Flucht bei mir hatte, waren meine Schulbücher.»

Im Lager Zaatari sah Muzoon mit eigenen Augen, was mit den Kindern passiert, die von verzweifelten Eltern viel zu früh verheiratet oder zum Arbeiten geschickt werden: Sie besuchen keine Schule mehr und haben kaum noch Chancen, einmal ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Muzoon begann, sich im Rahmen der von UNICEF unterstützten Kampagne «Back to school» für diese Kinder einzusetzen und Eltern davon zu überzeugen, gerade auch ihre Töchter zur Schule zu schicken.

Nun wurde Muzoon am Vorabend des heutigen Weltflüchtlingstags in New York zur UNICEF Botschafterin ernannt – mit ihren neunzehn Jahren die jüngste Botschafterin und gleichzeitig die erste mit offiziellem Flüchtlingsstatus. Muzoon tritt in die Fussstapfen von so bekannten Persönlichkeiten wie Audrey Hepburn, die als Kind ebenfalls von UNICEF unterstützt und später Botschafterin des Kinderhilfswerks wurde.

«Muzoons Mut und Kraft spornt uns alle an», sagt der stellvertretende UNICEF Direktor Justin Forsynth. «Wir sind sehr stolz darauf, dass sie nun als Botschafterin für UNICEF und Kinder auf der ganzen Welt einsteht.»

Weltweit besuchen nur die Hälfte aller Flüchtlingskinder im Primarschulalter den Unterricht – in der Sekundarstufe sind es nicht einmal mehr ein Viertel. Insgesamt gehen in Konfliktgebieten schätzungsweise 25 Millionen Kinder nicht zur Schule.

Helfen Sie uns, diese Kinder in die Schule zu bringen. Mit der UNICEF Schule im Koffer ermöglichen Sie 40 Kindern einen improvisierten Unterricht. Im Rahmen unserer Nothilfe für syrische Kinder auf der Flucht richten wir in den Flüchtlingslagern Schulen ein. Und UNICEF Bildungsprogramme fördern den kostenlosen, qualitativ hochwertigen Schulunterricht auf der ganzen Welt.

 


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