Sie leben im grössten Flüchtlingslager der Welt in teils prekären Verhältnissen – die Rohingya-Kinder in Bangladesch. Und nun droht eine neue Tragödie: Im Camp wurden die ersten Covid-19-Fälle gemeldet.
Die Situation
Seit August 2017 sind Hunderttausende staatenlose Rohingya in provisorische Lager im Distrikt Cox’s Bazar in Bangladesch geflohen. Sie flohen vor Gewalt, Unterdrückung und politischen Spannungen aus ihren Heimatdörfern und leben seither im grössten Flüchtlingslager der Welt. Dicht an dicht gedrängt stehen die provisorischen Hütten. Die hygienischen Verhältnisse sind teils katastrophal, und es gibt derzeit keine ausreichende medizinische Versorgung.
Unter diesen Bedingungen könnte ein Ausbruch des Coronavirus verheerende Folgen haben. Bereits wurden erste Rohingya-Flüchtlinge positiv auf das Virus getestet. Viele Rohingya wären dem Virus und seinen Folgen schutzlos ausgeliefert, sollten sie sich infizieren. Wir müssen jetzt alles tun, um die Kinder und ihre Familien vor dem Coronavirus zu schützen!
So hilft UNICEF
Wir von UNICEF helfen seit Beginn der Corona-Pandemie Kindern und Familien in einem weltweiten Nothilfe-Einsatz. Auch in Bangladesch haben sich unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einen Ausbruch von Covid-19 in den Rohingya-Camps vorbereitet. Da es nun die ersten Fälle gibt, verstärken wir unsere Massnahmen so schnell wie möglich.
So helfen wir konkret:
- Wir haben in den Camps Wasser- und Sanitäranlagen für Hunderttausende eingerichtet. Mittlerweile gibt es auch mehrere Tausend Handwaschstationen mit Seife und sauberem Wasser.
- Gemeinsam mit unseren Partnern bauen wir ein Behandlungszentrum für Covid-19-Patienten auf. Es soll auch 210 Betten für Intensivpatienten beinhalten.
- Wir rüsten Gesundheitshelfer mit Schutzkleidung wie Masken, Einmalhandschuhen und Schutzanzügen aus.
- Angesichts der Corona-Pandemie haben wir unsere Hygiene-Aufklärung in den Camps noch verstärkt: UNICEF-Helfer üben mit den Kindern, wie sie sich richtig die Hände waschen – und sie erklären ihnen, was sie sonst noch über Hygiene wissen müssen.
- Wir sorgen dafür, dass die grundlegende medizinische Versorgung von Kindern und Müttern weitergeht und etwa mangelernährte Kinder weiter behandelt werden.
- Die Lernzentren sind als Vorsichtsmassnahme gegen die Verbreitung des Coronavirus vorübergehend geschlossen. Wir unterstützen Mädchen und Jungen aber dabei, von zuhause aus zu lernen – zum Beispiel indem wir ihnen Arbeitsbücher und Lernmaterial bereitstellen.
So helfen Sie
Die Rohingya-Kinder in Bangladesh haben in ihrem kurzen Leben schon mehr Gewalt und Entbehrungen erlebt, als sich die meisten Menschen auch nur vorstellen können. Mit Ihrer Unterstützung können wir sie vor einer neuen Katastrohe bewahren. Wir danken Ihnen von Herzen.