Am 14. August 2021 erschütterte ein Erdbeben der Stärke 7,2 den Karibikstaat. Zwei Tage später traf Tropensturm Grace auf Haiti und sorgte für Zerstörung. Tausende Menschen kamen ums Leben und ein Grossteil der Infrastruktur wurde zerstört. Darunter leidet das Land noch bis heute.
Die Situation
Auch über ein Jahr nach den Naturkatastrophen leiden die Menschen auf Haiti noch unter deren Folgen. Mehr als 30 Prozent der Bevölkerung – darunter mehr als zwei Millionen Kinder – ist auf humanitäre Hilfe angewiesen.
Beim Beben und aufgrund der durch den Sturm ausgelösten Schlammlawinen wurden grosse Teile der Infrastruktur im Land zerstört – darunter Gesundheitseinrichtungen, Wasserversorgungssysteme und Schulen. Ein Grossteil davon konnte noch nicht wieder aufgebaut werden. Die soziale Grundversorgung ist in einer katastrophalen Lage.
Nun kämpft der Inselstaat zudem mit einem Cholera-Ausbruch. Anfang Oktober 2022 wurden die ersten Fälle registriert, seither breitet sich die gefährliche Krankheit rasant aus. Am schlimmsten betroffen sind Kinder unter neun Jahren. Sie machen mehr als 40 Prozent der gemeldeten Fälle aus.
Hinzu kommt die sehr angespannte politische Lage im Land. Seit der Ermordung des Präsidenten Jovenel Moïse kämpfen kriminelle Banden um die Macht im Karibikstaat. Immer wieder kommt es zu Vergewaltigungen und Morden.
So hilft UNICEF
UNICEF ist dauerhaft in Haiti vor Ort. So konnten wir bereits innerhalb der ersten 24 Stunden nach der Naturkatastrophe erste lebensrettende Hilfsgüter liefern, die UNICEF Haiti vorsorglich gelagert hatte, darunter Medikamente, gebrauchsfertige Säuglingsnahrung, sauberes Trinkwasser, Kleidung oder Hygieneartikel.
Nebst der akuten Nothilfe sind wir auch mittel- und langfristig tätig. Unter anderem:
- Im Bereich Bildung mit dem Neu- und Wiederaufbau von Schulen und Errichten von temporären Bildungseinrichtungen.
- Im Bereich Gesundheit mit dem Einrichten von mobilen Kliniken, um auch Kinder und Familien in Gebieten zu erreichen, wo Gesundheitseinrichtungen wegen Bandengewalt geschlossen werden mussten oder gar nicht vorhanden sind.
- Im Bereich Ernährung mit der Behandlung von schwer akut mangelernährten Kleinkindern.
- Im Bereich Kinderschutz mit psychosozialen Unterstützungsdiensten für Kinder und ihre Betreuungspersonen.
- Im Bereich WASH mit dem Wiederaufbau von Wasserversorgungssystemen.