Somalia steht vor einer humanitären Katastrophe

In Somalia stellt UNICEF 70% der Gesundheitsdienste und 100% der Impfstoffe zur Verfügung. Doch weil 95% der benötigten Spendengelder fehlen, sind 620 000 Kinder unter 5 Jahren in Gefahr, keine lebensrettende Behandlungen und Impfungen mehr erhalten zu können.

News June 2014

Somalia wird seit zwei Jahrzehnten von Kriegswirren erschüttert, welche das Gesundheitssystem komplett zerstört haben. Die Auswirkungen sind dramatisch: Eines von fünf Kindern erlebt seinen 5. Geburtstag nicht und eine von zwölf Frauen stirbt an Komplikationen während der Schwangerschaft.

Tausende Kinder sind von Masern bedroht. Die Zahl der Masernfälle in dem ostafrikanischen Bürgerkriegsland ist vier Mal höher als vor einem Jahr, warnen UNICEF und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in einer gemeinsamen Erklärung.

Die Arbeit von UNICEF in Somalia ist essentiell für die Gesundheit und das Überleben der Bevölkerung und weist grosse Erfolge auf: Seit 1990 konnte die Müttersterblichkeit um einen Drittel reduziert werden. Dieser Fortschritt ist akut gefärdert.

UNICEF hat sich für 2014 folgende Ziele gesetzt:

  • Behandlung von 135 000 Kindern mit schwerer akuter Mangelernährung
  • Polio-Impfung von 1,9 Millionen Kindern unter 5 Jahren
  • Masern-Impfung von 300 000 Kleinkindern unter 1 Jahr
  • Medizinisch begleitete Geburten von 50 000 Kindern
  • Zur Verfügung stellen von sauberem Trinkwasser für 500 000 vorübergehend vertriebenen Personen
  • Betreuung von 7000 Überlebenden von geschlechtsspezifischen Gewalt-Überfällen und Missbräuchen
  • Wiedereingliederung von 2000 Kindern, die in bewaffnete Konflikte verwickelt waren

Diese Massnahmen können eine humanitäre Katastrophe und den Tod von hunderttausenden von Kindern verhindern.

UNICEF schlägt Alarm und ruft die Weltgemeinschaft dringend zum Spenden auf. Bis Ende 2014 werden 11.2 Millionen Franken benötigt, um die Gesundheitsversorgung weiterhin anbieten zu können. Ein Aussetzen der Hilfe würde bedeuten, dass 620 000 Kinder unter 5 Jahren keinen Zugang zu Medikamenten gegen behandelbare Krankheiten wie Durchfallerkrankungen oder Lungenentzündungen mehr haben würden. 200 000 Kinder unter 5 Jahren würden an Unterernährung sterben.


Weitere News