10 Jahre nach dem Tsunami im Indischen Ozean

Vor zehn Jahren zerstörte ein Seebeben, gefolgt von mehreren Tsunamis in Indonesien und den Ländern rund um den Indischen Ozean ganze Regionen. Innerhalb 48 Stunden lancierte UNICEF ihren grössten Nothilfe-Einsatz der Geschichte. Auch dank grosszügigen Spenden aus der Schweiz konnte UNICEF langfristige und nachhaltige Wiederaufbauprojekte verfolgen und die Situation der Kinder deutlich verbessern.

Tsunami Indonesia

Das Beben, das mit 9.1 auf der Richterskala zu den stärksten je gemessenen Beben gehörte, brachte bereits grosse Zerstörung. Dem nicht genug, brachen mehrere gigantische Wellen, die grössten bis 12 Meter hoch, über das Land herein. Die Wassermassen begruben ganze Landstriche unter sich, schwemmten Häuser, Autos, Bäume und in Banda Aceh sogar ein 2‘600 Tonnen schweres Schiff weg.

Aceh, die nördlichste Provinz der Insel Sumatra, wurde vor zehn Jahren als erstes und am stärksten vom Seebeben und den folgenden Tsunamis getroffen. Schätzungsweise 230‘000 Menschen verloren rund um den Indischen Ozean ihr Leben. 170‘000 alleine in der Provinz Aceh. Die meisten Gebiete waren vor der Katastrophe bereits arm und die Menschen, insbesondere die Kinder, unterversorgt.

Damals begann innerhalb 48 Stunden die für UNICEF grösste Nothilfe- und Wiederaufbauaktion. Auch dank grosszügigen Spenden aus der Schweiz kam es nicht zu einer weiteren Katastrophe für die Kinder durch Hunger und Krankheiten. Tausende Kinder konnten zudem mit ihren Familien wiedervereint werden und entgingen dank Kinderschutzmassnahmen Missbrauch und Kinderhandel.

 

Building Back Better

Zehn Jahre später besuchen die Kinder in den betroffenen Gebieten erdbebensichere Schulen, haben eine flächendeckende Gesundheits- und zuverlässige Wasserversorgung. Ihre Lehrer sind besser denn je ausgebildet, die sanitären Anlagen in Schulen auf Kinder zugeschnitten und neue Kinderschutzgesetze landesweit eingeführt. Spezielle Tsunami-Schutzräume wurden in Banda Aceh beispielsweise im Tsunami-Museum sowie auf dem 2‘600 Tonnen-Tanker, der mitten in der Stadt zu liegen kam, eingerichtet.

Die Erfahrungen der betroffenen Bevölkerung, der Hilfsorganisationen und Regierungen flossen in Konzepte und Massnahmen zur Katastrophenvorsorge. Denn es ist davon auszugehen, dass die Region auf dem indonesischen Feuerring weitere Erdbeben und Tsunamis erleben wird. Der Klimawandel verschärft die Lage weiter.

UNICEF steht bis heute den Kindern und ihren Familien zur Seite und arbeitet daran, die vielen verwaisten Kinder dauerhaft zu betreuen sowie die Gesundheits- und Sozialstrukturen in den Ländern wiederaufzubauen und zu verbessern.

Ermöglicht wird diese Hilfe durch die enormen Spendengelder, die vor zehn Jahren in einem grossen Akt der Solidarität flossen. Dafür möchten wir uns herzlich bei allen Spenderinnen und Spendern bedanken!


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