Ein fairer Start ins Leben für alle Kinder

Kaum jemand würde bestreiten, dass alle Kinder einen guten Start ins Leben verdienen. Oder dass Erfahrungen von Armut, schlechter Gesundheit oder schlechten Bildungschancen in der Kindheit tiefgreifende Auswirkungen auf das Leben im Erwachsenenalter haben können. Ein echter Massstab für faire Lebensbedingungen in einem Land könnte daher sein, wie gut es sich um das Wohlbefinden der am stärksten benachteiligten Kinder kümmert und wie die Kinder selbst ihr eigenes Wohlbefinden einschätzen.

Report Card 2016

Kaum jemand würde bestreiten, dass alle Kinder einen guten Start ins Leben verdienen. Oder dass Erfahrungen von Armut, schlechter Gesundheit oder schlechten Bildungschancen in der Kindheit tiefgreifende Auswirkungen auf das Leben im Erwachsenenalter haben können. Ein echter Massstab für faire Lebensbedingungen in einem Land könnte daher sein, wie gut es sich um das Wohlbefinden der am stärksten benachteiligten Kinder kümmert und wie die Kinder selbst ihr eigenes Wohlbefinden einschätzen.

Die Report Card 13 von UNICEF gibt einen Überblick über Ungleichheiten des Kindeswohls in 41 Ländern der EU und der OECD. Der Bericht konzentriert sich auf den Unterschied zwischen dem Wohlbefinden von Kindern am unteren Ende der Gesellschaft und jenen in der Mitte (dem «Durchschnitt»). Während sich die öffentliche Diskussion oftmals um die Konzentration von Wohlstand in den Händen weniger dreht, fragt die Studie, wie weit benachteiligte Kinder hinter dem Durchschnitt im jeweiligen Land zurückbleiben.

Allgemeine Trends sind entmutigend

Der Bericht untersucht die Unterschiede im Kindeswohl in vier Hauptbereichen: Einkommen, Bildung, Gesundheit und persönliche Lebenszufriedenheit. Die Ergebnisse zeigen einige wichtige Fortschritte bei der Reduzierung der Unterschiede im Kindeswohl. Dennoch sind seit dem Jahr 2000 in den meisten Industrieländern die benachteiligten Kinder weiter hinter den Durchschnitt der Gleichaltrigen gefallen:

  • Seit Beginn der Wirtschafts- und Finanzkrise sind die Einkommensunterschiede in den meisten reichen Ländern gewachsen. Diese Entwicklung ist vor allem in den großen südeuropäischen Ländern ausgeprägt.

  • Sehr wenige Länder haben erkennbare Fortschritte bei der Überwindung von Unterschieden beim Lesen sowie bei der Verringerung der Zahl der Kinder mit schlechten Lesekenntnissen erzielt.

  • Kein Land weist deutliche Fortschritte bei der Reduzierung der Unterschiede von selbst berichteten Gesundheitsbeschwerden auf. In der Tat ist die Kluft im Bereich Gesundheit in 25 Ländern angestiegen.

  • Unterschiede in der Lebenszufriedenheit (zwischen den unteren zehn Prozent und dem Median) sind in den meisten Ländern nicht zurückgegangen, sondern angestiegen.

Alle Kinder profitieren, wenn die Ungleichheit sinkt

Kein Land stellt allen Kindern denselben Start ins Leben bereit. Doch die Kluft zwischen dem Wohlbefinden von Kindern ist in einigen Ländern kleiner als in anderen. Grosse Ungleichheiten sind daher nicht unvermeidbar. Die Ergebnisse der Studie zeigen ausserdem, dass in der Regel alle Kinder von einer Reduzierung der Unterschiede beim Kindeswohl profitieren.


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