Update 15. Mai:

Übers Wochenende gab es erneut Tote im Konflikt zwischen Palästina und Israel. Ein Statement von Ted Chaiban, UNICEF-Regionaldirektor für den Nahen Osten und Nordafrika.

«Über Nacht wurden nördlich des Gazastreifens acht palästinensische Kinder getötet, womit sich die Zahl der dort seit dem 10. Mai getöteten Kinder auf mindestens 40 erhöht. Das Alter dieser Kinder liegt zwischen sechs Monaten und 17 Jahren. Mehr als die Hälfte von ihnen war unter 10 Jahre alt. Laut Berichten wurden in Gaza mehr als 1 000 Menschen verletzt, einige davon schwer, darunter viele Kinder. In Israel wurden seit Beginn der Eskalation zwei Kinder, darunter ein Sechsjähriger, getötet.  

In der vergangenen Woche wurde im Westjordanland, einschliesslich Ost-Jerusalem, ein 16-jähriges Kind getötet und mindestens 54 palästinensische Kinder wurden als verletzt gemeldet, weitere 26 Kinder wurden verhaftet. Die meisten sind inzwischen wieder freigelassen worden. 

In Gaza wurden 35 Schulen beschädigt, während mindestens 29 Schulen vorübergehend vertriebene Familien beherbergen, die aufgrund der schweren Gewalt aus ihren Häusern geflohen sind. Bis zu 10 000 Menschen sind vertrieben worden, die Mehrheit sind Kinder. UNICEF erhielt Berichte, dass drei Schulen in Israel beschädigt wurden.

Das Ausmass der Gewalt ist massiv. Kinder sind die Hauptleidtragenden dieser Eskalation. Alle Seiten müssen einen Schritt zurücktreten und die Gewalt beenden. Alle Seiten haben die Pflicht, Zivilisten - insbesondere Kinder - zu schützen und humanitären Zugang zu ermöglichen. Die zugrundeliegenden Auslöser für diese Gewalt werden nicht durch weitere Gewalt gelöst werden.»

 


Update: 12. Mai: 
Vergangene Nacht eskalierte die Situation im Gazastreifen erneut. Dabei kamen neun palästinensische Kinder ums Leben. Statements von Matthias Schmale, Direktor Operations des Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten im Gazastreifen (UNWRA) und Lucia Elmi, UNICEF-Sonderbeauftragte im Staat Palästina:

© UNICEF/UNI132703/El Baba

«Die Eskalation im Gazastreifen in der vergangenen Nacht, die auf die wochenlange Gewalt in Jerusalem folgte, führte dazu, dass mindestens 20 Menschen getötet wurden, darunter neun palästinensische Kinder. Vier der Kinder waren Geschwister und viele besuchten die gleiche UNWRA-Schule. Ausserdem wurden mindestens 25 Kinder verletzt. Die Vereinten Nationen überprüfen derzeit diese Berichte. Im Süden Israels wurde mindestens ein Kind in der Stadt Ashkelon als verletzt bestätigt. Mindestens drei Schulen wurden als beschädigt gemeldet, eine in Israel und zwei im Gaza-Streifen.»

«Konflikte haben einen tiefgreifenden und lang anhaltenden Einfluss auf Kinder, unabhängig davon, wo sie leben. Ein Kind ist ein Kind. Das geht schon viel zu lange so. Alle Seiten müssen eine weitere Eskalation der Gewalt verhindern, die Zivilbevölkerung schützen und die Übergriffe auf Kinder beenden, egal wo sie sich befinden und dies zu jeder Zeit.»

 


37 palästinensische Kinder in Ost-Jerusalem verletzt und verhaftet

UNICEF ruft dazu auf, eine weitere Eskalation zu verhindern und alle Kinder zu schützen. Statements von Ted Chaiban, UNICEF-Regionaldirektor für den Nahen Osten und Nordafrika und Lucia Elmi, UNICEF-Sonderbeauftragte im Staat Palästina.

© UNICEF/UN0222670/Izhiman

«In den vergangenen zwei Tagen wurden 29 palästinensische Kinder in Ostjerusalem verletzt, unter anderem in der Altstadt und im Viertel Sheikh Jarrah. Acht palästinensische Kinder wurden inzwischen verhaftet.»

«Ein einjähriges Kleinkind war unter den Verletzten. Einige Kinder wurden mit Verletzungen am Kopf und an der Wirbelsäule zur Behandlung in Krankenhäuser gebracht. Dies geschieht inmitten von Berichten, dass fast 300 Menschen in dem Gebiet verletzt wurden.»

«UNICEF erhielt Berichte, dass Krankenwagen daran gehindert wurden, vor Ort anzukommen, um die Verletzten zu versorgen und zu evakuieren, und dass Berichten zufolge eine Klinik vor Ort getroffen und durchsucht wurde.»

«Alle Kinder sollten zu jeder Zeit vor Gewalt geschützt und aus der Gefahrenzone ferngehalten werden. Das Recht der Familien auf Zugang zu allen religiösen Stätten sollte gewahrt werden und den Verletzten sollte ohne Einschränkungen geholfen werden.»

«UNICEF fordert die israelischen Behörden auf, keine Gewalt gegen Kinder anzuwenden und alle inhaftierten Kinder freizulassen. Die Inhaftierung von Kindern ist ein letztes Mittel und sollte so kurz wie möglich angewendet werden.»

«Im Gazastreifen, in Teilen des Westjordanlandes und im Süden Israels hat die Gewalt vor allem in den letzten 24 Stunden wieder zugenommen.»

«Wir rufen alle beteiligten Parteien auf, egal wo sie sich befinden, jede weitere Eskalation zu verhindern und alle Zivilisten, insbesondere Kinder, zu schützen.»