UNICEF zur Lage der Kinder in der Ukraine

Ein Statement von Afshan Khan, UNICEF-Regionaldirektor für Europa und Zentralasien 

Ukraine, U-Bahnstation
Kiew, 24. Februar 2022, Alexander beruhigt seinen Sohn, als sie in einer U-Bahnstation in Kiew Zuflucht suchen.

«Der eskalierende Konflikt in der Ukraine stellt eine unmittelbare Bedrohung für das Leben und das Wohlergehen der 7,5 Millionen Kinder in diesem Land dar. Während wir hier sprechen, werden in Kiew schwere Anschläge verübt, die in der Bevölkerung grosse Angst und Panik auslösen. Viele verängstigte Familien sind mit ihren Kindern in U-Bahnen und Notunterkünfte geflüchtet. Für die Kinder im ganzen Land ist dies eindeutig ein schrecklicher Moment.
 
«UNICEF arbeitet bereits seit acht Jahren in der Ostukraine und im gesamten Land – insgesamt haben wir Mitarbeiter an mehr als fünf Standorten. Zu unserer Hilfe gehörte bereits bisher der Transport von sauberem Wasser in die vom Konflikt betroffenen Gebiete, die Bereitstellung von Gesundheits-, Hygiene- und Bildungsgütern so nah wie möglich an der Kontaktlinie zu den Gemeinden und die Zusammenarbeit mit den Gemeinden, um sicherzustellen, dass Kindern und Familien in Not sofort geholfen werden kann. UNICEF hat mobile Teams unterstützt, um traumatisierten Kindern psychosoziale Hilfe zukommen zu lassen, und das hat sich aufgrund der unsicheren Lage noch verstärkt. Diese Kinderschutzteams bieten Fallmanagement - sie reagieren auf Gewalt, Missbrauch, Trennung von der Familie, geschlechtsspezifische Gewalt, psychische Gesundheit und psychosoziale Unterstützung sowie Fälle von Behinderung.
 
«In den letzten Tagen hat sich jedoch gezeigt, dass die Bedürfnisse der Kinder und Familien aufgrund des Konflikts eskalieren. Wie viele von Ihnen gesehen haben, sind die Evakuierungen im Gebiet Luhansk im Gange und haben in Donezk begonnen. Der Bedarf ist gross und reicht von Hygieneartikeln über Decken und Gasbrenner bis hin zu Erste-Hilfe-Kits.
 
«UNICEF ruft - gemeinsam mit der übrigen UN-Familie - alle Parteien dazu auf, alle Kinder zu jeder Zeit zu schützen und sicherzustellen, dass die humanitären Akteure Kinder in Not sicher und schnell erreichen können, wo immer sie sich befinden.
 
«UNICEF appelliert auch an alle Parteien, von Angriffen auf wichtige Infrastrukturen, auf die Kinder angewiesen sind, abzusehen - darunter Wasser- und Abwassersysteme, Gesundheitseinrichtungen und Schulen. Schon jetzt liegen uns Berichte über gravierende Engpässe vor, und die Zahl der Anfragen nach psychologischer Unterstützung und Betreuung für Kinder steigt rapide an.
 
«UNICEF bittet um 66,4 Millionen US-Dollar, um bis zu 7,5 Millionen Kindern in der Ukraine Zugang zur Grundversorgung zu verschaffen, einschliesslich Wasser- und Sanitärversorgung, Impfungen und Gesundheitsfürsorge, Schulbildung und Lernen, psychosoziale Unterstützung und Soforthilfe in bar.
 
Wir werden in den kommenden Tagen mit dem UNHCR und anderen UN-Organisationen zusammenarbeiten, um einen Soforthilfeaufruf für die umliegenden Länder zu starten, und wir haben die so genannten "Blauen Punkte" aktiviert, die wir während der Flüchtlings- und Migrantenkrise in Europa 2015-2016 eingesetzt haben, um Familien und Kinder, die in die umliegenden Länder evakuiert wurden, mit grundlegenden Dienstleistungen zu versorgen.»

Nothilfe in der Ukraine

Ihre Spende kommt an! 

  • Mit 100 Franken schenken Sie Hygienekits für zwei Familien.
  • Mit 150 Franken spenden Sie Erste-Hilfe-Sets für fünf Familien. 
  • Mit 200 Franken schenken Sie 9 Winter-Überlebenspakete für kleine Kinder auf der Flucht. 
Spendenbetrag:

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