Weltweit arbeiten schätzungsweise 120 Millionen Kinder zwischen 5 und 14 Jahren, weil sie zum Überleben ihrer Familien beitragen müssen. Für die Schule bleibt kaum Zeit – wenn überhaupt. Anlässlich des Tags gegen Kinderarbeit am 12. Juni macht UNICEF auf diese Kinder aufmerksam, die in einem Kreislauf der Armut gefangen sind.
Der zehnjährige Masud arbeitet auf einer Müllhalde in Demra in der Nähe der Hauptstadt Dhaka in Bangladesh. Die Arbeit ist gefährlich und gesundheitsschädigend – Masuds Familie kann sich für ihn nicht einmal Schuhe leisten, so dass er spitzen Gegenständen und Krankheitserregern praktisch schutzlos ausgeliefert ist.
Masud ist eines von schätzungsweise 120 Millionen Kindern im Alter zwischen 5 und 14 Jahren, die arbeiten müssen, um ihre Familie zu unterstützen. Dabei geht es nicht darum, im Haushalt mitzuhelfen oder ein bisschen Taschengeld zu verdienen. Die betroffenen Kinder verrichten zu schwere, oft gesundheitsschädigende Arbeit und werden häufig ausgebeutet. Vor allem aber fehlt ihnen die Zeit, um zur Schule zu gehen. Dadurch entsteht ein Kreislauf der Armut: Weil die Kinder kaum lesen und schreiben lernen, erhalten sie auch als Erwachsene keine besser bezahlte Arbeitsstelle und können ihre eigenen Kinder genauso wenig zur Schule schicken.
UNICEF räumt daher der Bildung erste Priorität ein, um diesen Teufelskreis zu durchbrechen: Der beste Schutz vor Kinderarbeit ist der Zugang zu kostenfreien, kinderfreundlichen Schulen mit guter Unterrichtsqualität. Daneben haben gesellschaftliche und politische Prozesse viel dazu beigetragen, dass die weltweite Kinderarbeit seit dem Jahr 2000 immerhin um ein Drittel reduziert werden konnte.