Am Wochenende starben bei Raketen- und Luftangriffen in Gaza erneut drei Kinder und erhöhten somit die Opferzahl der im vergangenen Monat verstorbenen Kinder auf 481. Die Kinder tragen die Bürde eines Konflikts, für den sie nicht verantwortlich sind und den sie nicht beeinflussen können. Der Konflikt zerstört die Zukunft dieser Kinder, zerstört ihre Lebensgrundlage, ihre Schulen, ihre Gesundheitszentren und allzu oft nimmt er auch ihr Leben. Der Krieg im Gaza-Streifen hat massive Auswirkungen auf die physische und psychische Gesundheit der Kinder. UNICEF arbeitet seit Beginn der Krise mit Hochdruck daran, das Leid der Kinder und ihrer Familien zu lindern.
UNICEF ruft wiederholt alle Parteien dazu auf, Zivilisten, speziell Kinder, zu schützen und in eine Waffenruhe einzuwilligen, denn die andauernde Gewalt im Gaza-Streifen hat unzählige Kinder und Familien ins Elend gestürzt. Luftangriffe und Bombardierungen haben nicht nur Hunderte Tote gefordert, sondern auch unzählige Kinder traumatisiert. Die schon vor dem Gewaltausbruch prekäre Versorgungssituation hat sich nochmals verschlechtert. Der Zugang zu elementaren Gesundheitsdiensten bleibt vielen Betroffenen verwehrt, sei es aufgrund von blockierten Anfahrtswegen oder wegen überlasteten Gesundheitszentren. In Gaza Stadt haben 75 % der Bevölkerung keine Stromversorgung, was den Betrieb der Wasserpumpen beeinflusst. Dadurch musste bereits ein Anstieg an durch Wasser übertragenen Krankheiten verzeichnet werden. Aktuell sind 1.5 Millionen Menschen von der Trinkwasserversorgung abgeschnitten oder haben nur eingeschränkten Zugang dazu.
380 000 Personen, sind in Schulen und Unterkünfte des Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten UNRWA, in öffentliche Schulen oder zu Gastfamilien geflüchtet. Die überfüllten Unterkünfte bergen die Gefahr, dass sich Krankheiten schnell ausbreiten. Darum informiert UNICEF gemeinsam mit dem Palästinensischen Roten Halbmond über die Wichtigkeit der persönlichen Hygiene und verteilt Hygiene-Sets.
UNICEF hat umgehend Massnahmen eingeleitet, um den notleidenden Kinder zu helfen. So sind unter anderem Notfall-Teams unterwegs, um die traumatisierten Kinder psychologisch zu betreuen. Sie berichten von grosser Angst, Furcht und einem Gefühl der Unsicherheit, mit dem die Kinder umgehen müssen. UNICEF beziffert die Anzahl Kinder, die psychologische Hilfe brauchen, auf mindestens 373 000.
Aktuelle Berichte melden, dass 233 Schulen zerstört oder beschädigt sind. Davon sind Zehntausende Schüler betroffen. UNICEF hat provisorische Klassenräume aus Zelten und Planen errichtet sowie Schulmaterial und Erste-Hilfe-Sets verteilt.
Des Weiteren unterstützt UNICEF lokale Spitäler mit praktischer Hilfe. Diese sind völlig überfüllt und entlassen aufgrund der Bettenknappheit Patienten oft viel zu früh – davon sind auch Kinder betroffen. UNICEF stellt Treibstoff zum Betrieb der Generatoren bereit und liefert Medikamente.