Jugendbeteiligung in Liechtenstein– zusammen stark!

Am 14. Mai fand in Liechtenstein das jährliche Jubelforum statt – eine Plattform für Jugendliche, um sich mit erwachsenen Fachpersonen auf Augenhöhe auszutauschen. Das Jubelforum steht im Zeichen des Kinderrechts auf Partizipation und bietet Raum, um über Themen zu diskutieren, die junge Menschen bewegen. UNICEF Schweiz und Liechtenstein moderierte den Thementisch «Better together – zusammen stark!».

Jubelforum Workshop

Das Jubelforum Liechtenstein ist eine jährlich stattfindende Dialogveranstaltung, die von aha – Tipps & Infos für junge Leute organisiert wird. Die Veranstaltung ist eine Plattform für Jugendliche, insbesondere Klassensprecher/-innen und interessierte Schülerinnen und Schüler, um sich mit Erwachsenen aus Politik, Verwaltung, Bildung, Jugendarbeit und Zivilgesellschaft auszutauschen. Ziel ist, Jugendliche am gesellschaftlichen Diskurs zu beteiligen und ihre Anliegen ernsthaft zu berücksichtigen und weiterzutragen. 

UNICEF Schweiz und Liechtenstein gestaltete den Thementisch «Better together – gemeinsam stark!». Die Teilnehmenden diskutierten was ein positives Zusammenleben ausmacht und wie Vielfalt, Inklusion und Chancengerechtigkeit in Liechtenstein gefördert werden können. Besonders eindrücklich waren die Hinweise darauf, dass es auch in Liechtenstein Orte und Situationen gibt, wo sich junge Menschen nicht sicher fühlen: So meiden viele Jugendliche abends bestimmte Verkehrsmittel und Mobbing sei in Schule und Freizeit präsent. Wichtig sei den Jugendlichen, ein respektvoller und ehrlicher Umgang miteinander – hier können alle eine Vorbildfunktion einnehmen. Es brauche Anlaufstellen, die für junge Leute einfach zugänglich sind, wie Schulsozialarbeit oder Sorgentelefon. Dabei ist besonders zu beachten, dass diese Angebote auch bekannt sind, was derzeit oft nicht der Fall sei. Auch Zivilcourage ist ein Thema, das jungen Menschen am Herzen liegt: Wird man Zeuge von Kinderrechtsverletzungen, so soll man nicht wegschauen, sondern eingreifen und auf Unrecht hinweisen – z.B. indem man eine erwachsene Person beizieht. Um Konflikten und Mobbing in der Schule vorzubeugen, eignen sich Formate wie Klassenrat, Feedbackboxen, spezifische Workshops oder gemeinsam vereinbarte Klassenregeln.

Gesellschafts- und Justizminister Dr. Emanuel Schädler nahm nach seinem Grusswort aktiv an den Diskussionen teil – ein wichtiges Zeichen für den Dialog zwischen Jugend und Politik. Der abwechslungsreiche Vormittag zeigte eindrucksvoll: Junge Menschen wollen mitreden, mitgestalten und ernst genommen werden.

Die Jugendlichen betonten, dass eine Veranstaltung wie das Jubelforum keine Selbstverständlichkeit ist – sie seien es nicht gewohnt, sich auf Augenhöhe mit Erwachsenen auszutauschen und dass ihre Meinung ernst genommen wird. Dies zeugt davon, dass auch in Liechtenstein im Hinblick auf das Kinderrecht auf Partizipation noch Aufholbedarf besteht. Die am Jubelforum beteiligten Organisationen schliessen hier eine Lücke und werden die bei dieser Veranstaltung gesammelten Ideen weiter vorantreiben. Das Jubelforum ist ein wichtiger Anlass für die Förderung von Partizipation in Liechtenstein und trägt dazu bei, dieses Kinderrecht weiter zu verwirklichen.