Stadt Rapperswil-Jona erhält Prädikat «Kinderfreundliche Gemeinde»

Zürich/Rapperswil-Jona, 10. März 2015 – Als siebzehnte Schweizer Gemeinde und zweite Stadt im Kanton St. Gallen erhielt Rapperswil-Jona heute das UNICEF Label «Kinderfreundliche Gemeinde». Das Label steht für den Willen, die UN-Kinderrechtskonvention auf Gemeindeebene vollumfänglich umzusetzen und die Perspektiven der Kinder und Jugendlichen bei Prozessen, die sie betreffen, gezielt zu berücksichtigen.

Seit dem 10. März 2015 trägt die Stadt Rapperswil-Jona offiziell das UNICEF Label «Kinderfreundliche Gemeinde». Die Stadt will sich künftig mit und für die Kinder und Jugendlichen weiterentwickeln und hat seit 2012 an einem entsprechenden Konzept gearbeitet. Elsbeth Müller, Geschäftsleiterin von UNICEF Schweiz, übergab Erich Zoller, dem Stadtpräsidenten von Rapperswil-Jona, beim Schulhaus Hanfländer die Auszeichnung. Anschliessend stellte der Schülerrat seine Ziele und Tätigkeit vor. Der feierliche Anlass wurde mit einem musikalischen Showact und anschliessendem Apéro für alle Anwesenden abgerundet.

Stadtpräsident Erich Zoller sagt: «Das Label ist ebenso Grund zur Freude, wie auch eine Verpflichtung für die Zukunft. Freuen darf sich die Stadt darüber, dass sie als kinderfreundlich gilt. Und verpflichtet ist sie, weil sie sich auf den Lorbeeren nicht ausruhen darf, sondern weitere Fortschritte erzielen will. Es freut mich, dass die verschiedenen Ressorts der Stadt am Prozess beteiligt waren und der Massnahmenplan somit breit abgestützt ist. Der Weg, den die Stadt bei der ressortübergreifenden Erarbeitung eingeschlagen hat, hat wichtige Erkenntnisse gebracht und das Bewusstsein für das eigentliche Ziel gestärkt: Kindern und Jugendlichen in Rapperswil-Jona einen lebenswerten Alltag zu bieten.»

Vielfältiges Angebot für Familien, Kinder und Jugendliche
Rapperswil-Jona setzt sich für ein vielfältiges Betreuungsangebot für Familien, Kinder und Jugendliche ein: Durch Angebote wie Kinderkrippen, Tageshorte und -schulen und Mittagslunches leistet die Stadt einen wichtigen Beitrag an die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Ein umfassendes Beratungsnetzwerk nimmt sich den Anliegen von Eltern, Kindern und Jugendlichen aller Alters- und Herkunftsstufen an. Dabei übernimmt die Abteilung Schulsozialarbeit Aufgaben zur Früherkennung von Krisen und sozialen Problemen. Die Fachstelle Aufsuchende Jugendarbeit koordiniert Anliegen, Wünsche und Mitwirkungsbedarf der Kinder und Jugendlichen vor Ort. Für kleinere Kinder stehen Angebote in Quartieren und Spielgruppen zu Verfügung. Fremdsprachige Eltern werden von niederschwelligen Integrationsangeboten und Projekten unterstützt und begleitet. Ein der grossen Herausforderungen der Stadt ist der Infrastruktur- und Verkehrsbereich. Mit einer Gesamtverkehrs-Strategie sollen die Zentren vom motorisierten Verkehr entlastet werden. Dabei werden die Bürger unter anderem durch das Webportal «mobilitätszukunft» informiert und partizipativ miteinbezogen.

«Die Stadt Rapperswil-Jona vertritt die Interessen und Anliegen von Familien und Kindern in den verschiedenen Lebenswelten umfassend und ganzheitlich», lobt Elsbeth Müller, Geschäftsleiterin von UNICEF Schweiz. Kinder und Jugendliche haben insbesondere im Schulumfeld gute Möglichkeiten, sich einzubringen. Partizipation in allen Formen ist in Rapperswil-Jona in vorbildlicher Weise verankert und als Kultur erkennbar.»

Massnahmen zur weiteren Verbesserung der Kinderfreundlichkeit
Voraussetzung für das UNICEF Label «Kinderfreundliche Gemeinde» ist ein mehrstufiges Verfahren, das eine Standortbestimmung, die Durchführung eines Workshops mit Kindern und Jugendlichen und darauf basierend ein Aktionsplan für die kommenden vier Jahre beinhaltet. Rapperswil-Jona hat diesen Prozess erfolgreich durchlaufen und sieht im Aktionsplan folgende neun Massnahmen zur weiteren Verbesserung der Kinderfreundlichkeit vor:

Schulweg zu Fuss statt mit dem Elterntaxi; sichere Schulwege; Familienzentrum im Haus Schlüssel; Netzwerk Familienergänzende Kinderbetreuung; Mitwirken in der Schule / Partizipation der Kinder und Jugendlichen; Aufwertung der öffentlichen Spielplätze durch ein Spielplatzkonzept; Austausch Kulturrat und Jugendbeauftragter, Partizipation an Kulturprojekten; UNICEF Kinderrechtskenntnisse vertiefen und wahren; Anliegen von Kindern und Jugendlichen erkennen, erfassen und koordiniert umsetzen.

UNICEF und die Kinderrechte in der Schweiz
Die UN-Kinderrechtskonvention ist seit 1997 in der Schweiz verbindlich. Als völkerrechtliches Übereinkommen verpflichtet die Konvention die Staaten, die Kinderrechte mit gesetzlichen Massnahmen zu schützen. Gemäss der Konvention haben alle Kinder ein Recht darauf, angemessen versorgt, gefördert und geschützt zu werden und sich am gesellschaftlichen Leben zu beteiligen. In der Schweiz liegt die Verantwortung zur Umsetzung der Kinderrechte bei den Kantonen und Gemeinden.

Mit der Initiative «Kinderfreundliche Gemeinde» wird Entscheidungsträgern von Gemeinden ein Instrument zur Verfügung gestellt, ihre Programme und Projekte auf die Auswirkungen auf Kinder zu überprüfen und Kinderfreundlichkeit zu verbessern. Diese Hilfestellung ermöglicht eine systematische Umsetzung der Kinderrechte und stärkt die Teilnahme und Teilhabe von Kindern in ihrem unmittelbaren Lebensumfeld. Der Prozess besteht aus einem vierstufigen Modell, welcher am Ende die Auszeichnung mit dem Label «Kinderfreundliche Gemeinde» vorsieht.

Mit dem Label «Kinderfreundliche Gemeinde» ausgezeichnete Städte und Gemeinden:
Arlesheim (BL), Baden (AG), Basel (BS), Blauen (BL), Fehraltorf (ZH), Frauenfeld (TG), Hitzkirch (LU), Laupersdorf (SO), Lausanne (VD), Lyss (BE), Reinach (BL), Riehen (BS), Sion (VS), Teufen (AR), Uznach (SG)

Als «Kinderfreundliche Gemeinde» rezertifiziert:
Wauwil (LU)

 

Weitere Informationen über die UNICEF Initiative «Kinderfreundliche Gemeinde»:
www.kinderfreundlichegemeinde.ch

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Stadt Rapperswil-Jona
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