Kampf gegen Mangelernährung in Kirgistan

In Kirgistan mangelt es vielen Kindern an einer ausgewogenen Ernährung. Blutarmut, Jodmangel oder Entwicklungsverzögerungen sind direkte Folgen davon. Mit finanzieller Unterstützung von UNICEF Schweiz und Liechtenstein haben die Regierung und UNICEF Kirgistan wichtige Grundlagen für ein nationales Programm gegen Mangelernährung bei Kleinkindern erarbeitet.

Kyrgyzstan
© UNICEF/2016/Simon Lister

In den letzten zehn Jahren hat sich die Ernährung von Müttern und Kindern in Kirgistan kontinuierlich verbessert. Dennoch sind insbesondere Blutarmut und Jodmangel nach wie vor verbreitet, und in einzelnen Regionen weisen viele Kleinkinder Verzögerungen in ihrer Entwicklung auf. Gründe dafür sind vielfach fehlendes Wissen um eine gesunde Ernährung, aber auch beschränkter Zugang zu sicherem Wasser und ungenügend ausgebildetes Gesundheitspersonal. 

Um Mangelernährung bei Kleinkindern erfolgreich zu bekämpfen, ist in Ländern wie Kirgistan zunächst ein Bewusstseinswandel nötig. Neben der direkten Versorgung mit wichtigen Nährstoffen setzt UNICEF deshalb auf breit angelegte Sensibilisierungskampagnen.

Mit finanzieller Unterstützung von UNICEF Schweiz und Liechtenstein haben die kirgisische Regierung und UNICEF wichtige Grundlagen für ein nationales Programm erarbeitet, das die Ernährungssituation im Land langfristig und dauerhaft verbessert. 

Eine Auswertung vorhandener Daten zeigte, dass die einseitige Ernährung von Kleinkindern letztlich oft auf mangelndes Bewusstsein und fehlende Kenntnisse zurückzuführen ist. Mit Beratungsangeboten, Broschüren, Social-Media-Kampagnen und weiteren Massnahmen förderte UNICEF deshalb auf allen Ebenen das Verständnis für den Zusammenhang zwischen ausgewogener Ernährung und gesunder Entwicklung und machte auf die Wichtigkeit von Stillen aufmerksam. Der kontinuierliche Austausch mit Parlamentsabgeordneten und Regierungsvertretern stellte sicher, dass diese Sensibilisierung auch in Zukunft mit der notwendigen Entschlossenheit weitergeführt wird. Unterstützt wurde zudem die Weiterbildung des Gesundheitspersonals zur optimalen Ernährung von Kleinkindern.

Familien mit einem Einkommen unter dem Existenzminimum werden von der Regierung mit monatlichen Geldtransfers unterstützt. Doch die Bekämpfung von Unterernährung erfordert einen ganzheitlichen Ansatz. Deshalb beteiligte sich UNICEF im Rahmen des Pilotprojekts «Cash Plus» mit Massnahmen zur Förderung einer gesünderen Ernährung am Regierungsprogramm. Gefährdete Haushalte wurden so mit einer flexiblen Kombination von Geldtransfers mit wichtigen Beratungsdiensten zur gesunden Ernährung unterstützt.  

Um mangelernährten Kleinkindern sofort zu helfen, verteilt UNICEF weltweit «Sprinkles», ein Pulver mit wichtigen Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen. In Kirgistan wird dieser Nahrungsmittelzusatz mittlerweile unter dem Namen «Gulazyk» lokal produziert und routinemässig an Kinder zwischen 6 und 24 Monaten abgegeben.