Alle Kinder und Jugendlichen haben das Recht, in einem gesunden und sicheren Umfeld aufzuwachsen, in dem sie sich bestmöglich entwickeln können. Die UNICEF Initiative «Kinderfreundliche Gemeinde» unterstützt Gemeinden und Städte bei der Schaffung von Rahmenbedingungen, die genau das ermöglichen.
In fünf Schritten zur «Kinderfreundlichen Gemeinde»
UNICEF Schweiz und Liechtenstein zeichnet Gemeinden aus, die systematisch ihre Kinderfreundlichkeit verbessern und sichtbare Resultate für Kinder und Jugendliche erzielen.
Die Gemeinde und UNICEF führen eine Standortbestimmung durch. Dabei werden alle für Kinder und Jugendlichen relevanten Lebensbereiche beleuchtet:
- Politik und Verwaltung
- Kindesanhörung
- Kinderschutz und Prävention
- Formale Bildung
- Übergang nach der obligatorischen Schulzeit
- Frühbereich und Familie
- Gesundheit und Freizeit
- Raumentwicklung
Die Sichtweisen, Bedürfnisse und Anliegen von Kindern und Jugendlichen in Bezug auf die Gemeinde werden erhoben.
Die Gemeinde definiert Ziele und konkrete Massnahmen, mit welchen sie die Kinderfreundlichkeit steigern möchte.
Als Kontrollpunkt vor der Vergabe des Labels findet die Evaluation des Prozesses durch eine externe Fachperson statt.
Eine Kommission aus Fachpersonen entscheidet über die Auszeichnung als «Kinderfreundliche Gemeinde». Das Label wird für einen Zeitraum von vier Jahren verliehen. Danach ist eine Rezertifizierung möglich.
Gemeinden und Städte werden während des gesamten Prozesses von UNICEF begleitet.
Durch die systematische Herangehensweise wird die Gemeindepolitik nachhaltig auf die Bedürfnisse der Jüngsten ausgerichtet. Die Kinderfreundlichkeit verstehen wir dabei als Querschnittsaufgabe der ganzen Gemeinde.
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«Eine kinderfreundliche Gemeinde verfolgt eine nachhaltige Stadtentwicklung, die nicht nur soziale, ökonomische und ökologische Aspekte, sondern auch die Partizipation von Kindern und Jugendlichen ins Zentrum stellt.»
Die Initiative wirkt nachhaltig
Darum lohnt sich der Prozess:
- Starke Kinder, starke Gesellschaft: eine «Kinderfreundliche Gemeinde» fördert das Miteinander und stärkt die Gemeinde als Ganzes
- Nachhaltigkeit: Die Begleitung durch UNICEF fördert eine nachhaltige Vorgehensweise und Verankerung der Kinderfreundlichkeit
- Evidenzbasiert: Regelmässige Situationsanalysen beleuchten alle Lebensfelder der Kinder und zeigen Leitplanken für die Entwicklung der Gemeinde auf
- Stärkung der Partizipation: Kinder werden aktiv in den Prozess einbezogen. Dabei werden sie ernstgenommen und identifizieren sich eher mit der eigenen Gemeinde
- Kinderfreundlichkeit als Querschnittsaufgabe: Die Zusammenarbeit innerhalb der Gemeinde wird verbessert
- Vernetzung: Durch das Label wird die Gemeinde Teil des Netzwerks «Kinderfreundlicher Gemeinden» und erhält Zugang zu Austausch- und Weiterbildungsmöglichkeiten
- Standortmarketing: Das Label macht die Gemeinde attraktiver, z.B. für Familien und Unternehmen
Informationsmaterial
«Kinderfreundliche Gemeinden» in der Schweiz und in Liechtenstein
Die Initiative «Kinderfreundliche Gemeinde» wird in der Schweiz seit 2006 und in Liechtenstein seit 2018 umgesetzt. UNICEF Schweiz und Liechtenstein konnte bereits über 50 «Kinderfreundliche Gemeinden» auszeichnen. Dazu gehören Kleinstgemeinden bis grosse Städte.
Aargau: Aarau (2020), Baden (2014), Freienwil (2017), Magden (2020), Muhen (2022), Rekingen (Zurzach) (2016), Wettingen (2017), Zofingen (2021)
Bern: Bern (2016), Lyss (2013), Thun (2018)
Basel Landschaft: Arlesheim (2011), Blauen (2014), Pratteln (2021), Reinach (2012), Therwil (2017)
Basel Stadt: Basel (2013), Riehen (2011)
Genf: Genf (2018)
Graubünden: Surses (2023)
Luzern: Hitzkirch (2013), Knutwil (2019), Kriens (2019), Luzern (2020), Neuenkirch (2020), Sursee (2019), Triengen (2017), Wauwil (2009), Wolhusen (2019)
St. Gallen: Flawil (2016), Rapperswil-Jona (2015), Uznach (2011), Wil (2015)
Schaffhausen: Beringen (2019), Neuhausen am Rheinfall (2023), Rüdlingen (2018), Stein am Rhein (2019), Thayngen (2017)
Solothurn: Boningen (2022), Grenchen (2018), Laupersdorf (2010)
Thurgau: Arbon (2016), Egnach (2022), Frauenfeld (2012), Kreuzlingen (2023)
Tessin: Locarno (2021)
Waadt: Lausanne (2012)
Wallis: Martigny (2021), Sion (2014)
Zug: Zug (2015)
Zürich: Fehraltorf (2011), Knonau (2021)
Liechtenstein: Eschen (2020), Mauren (2022), Ruggell (2018), Schaan (2023)
Gemeinden
Kinder und Jugendliche
Kantone
Die Initiative «Kinderfreundliche Gemeinde» in den Medien
Partnerschaften
Eine vernetzte Umsetzung der Kinderrechte ist wichtig und ermöglicht den gezielten Einsatz von Ressourcen. Dank der Zusammenarbeit mit unseren Partnerinnen und Partnern gelingt es, die Umsetzung der Kinderrechte gemeinsam voranzutreiben.
UNICEF Schweiz und Liechtenstein pflegt im Rahmen der Initiative «Kinderfreundliche Gemeinde» Partnerschaften oder Zusammenarbeiten mit rund einem Drittel der Schweizer Kantone. Die Kantone Aargau, Schaffhausen, Tessin und Wallis ermutigen Gemeinden aktiv, sich in den Prozess zur Erlangung des Labels «Kinderfreundliche Gemeinde» zu begeben. Darüber hinaus unterstützen die Kantone Basel-Landschaft, Luzern, Solothurn, St.Gallen, Thurgau und Zürich «Kinderfreundliche Gemeinden» finanziell in Bezug auf die Zertifizierungskosten.
Mit dem Projekt «Kinder- und Jugendpartizipation in Bündner Gemeinden» will der Dachverband Kinder- und Jugendförderung Graubünden jugend.gr erreichen, dass die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen auf kommunaler Ebene thematisiert wird. Die Partnerschaft mit jugend.gr ermöglicht die nahe und persönliche Begleitung von Bündner Gemeinden durch einen kompetenten, lokalen Umsetzungspartner.

Die okaj zürich – Kantonale Kinder- und Jugendförderung setzt sich mit dem Projekt «PartiZHipation» zum Ziel, dass die Partizipation von Kindern und Jugendlichen auf Gemeindeebene thematisiert und die dazugehörigen Strukturen überprüft, bewertet weiterentwickelt und verankert werden. Die Partnerschaft mit der okaj zürich ermöglicht es Zürcher Gemeinden, von einer lokalen Umsetzungspartnerin begleitet und beraten zu werden.

Seit 2019 wird die Initiative «Kinderfreundliche Gemeinde» von der Stiftung Mercator Schweiz gefördert. Im Fokus der Förderung steht der Ausbau der Partizipation von Kindern und Jugendlichen in den Gemeinden. Die Stiftung Mercator Schweiz unterstützt teilnehmende Gemeinden auch mittels Finanzierungshilfen aus dem Gemeindefonds.

ALDI SUISSE möchte die Partizipation von Kindern und Jugendlichen in der Schweiz stärken. Zu diesem Zweck stellt ALDI SUISSE den «Kinderfreundlichen Gemeinden» einen Förderfonds zur Finanzierung von partizipativen Prozessen zur Verfügung.

Ihre Kontaktpersonen
Alissa Brenn
Kinderfreundliche Gemeinden
[email protected]
Mona Meienberg
Kinderfreundliche Gemeinden
[email protected]
Nadine Junghanns
Kinderfreundliche Lebensräume
[email protected]
UNICEF Kinderrechte Newsletter
Mit unserem Kinderrechte Newsletter bleiben Sie sowohl über unsere Arbeit in der Schweiz und in Liechtenstein informiert als auch über andere spannende Veranstaltungen und Projekte.