Neuer UN Bericht verdeutlicht Rückschläge bei der Gesundheitslage von Frauen und Kindern

Laut einer aktuellen UN-Studie hat sich die Gesundheitslage von Kindern und Frauen weltweit verschlechtert. Die Auswirkungen von Covid-19, Konflikten und der Klimakrise haben verheerende Konsequenzen für die Zukunftsperspektiven von Frauen, Kindern und Jugendlichen.

© UNICEF/UN0452592/Dejongh

Der Bericht «Protect the Promise », der in Zusammenarbeit von UNICEF, der WHO und weitere Organisationen auf dem World Health Summit in Berlin vorgestellt wurde, verdeutlicht, dass Errungenschaften in nahezu allen wichtigen Lebensbereichen für Kinder rückläufig sind. Dies betrifft auch zentrale Indikatoren mit Blick auf die nachhaltigen Entwicklungsziele. Seit der Veröffentlichung des letzten Fortschrittsberichts im Jahr 2020 haben Ernährungsunsicherheit, Hunger, Kinderheiraten, Risikofaktoren für Gewalt in Paarbeziehungen sowie Depressionen und Angstzustände bei Jugendlichen zugenommen. «Die Auswirkungen von Covid-19, Konflikten und der Klimakrise haben die Risiken für besonders gefährdete Menschen erhöht, Schwächen und Ungleichheiten in den Gesundheitssystemen offengelegt und hart erkämpfte Fortschritte für Frauen, Kinder und Jugendliche zunichtegemacht», erklärte UNICEF-Exekutivdirektorin Catherine Russell. 
 
Der Bericht hebt hervor, dass Kinder und Jugendliche sehr unterschiedliche Chancen auf ein gesundes Leben haben – je nachdem, wo sie geboren wurden, ob sie Konflikten ausgesetzt sind und in welcher wirtschaftlichen Situation sich ihre Familien befinden. Alleine im Jahr 2021 wurde eine Rekordzahl von 89,3 Millionen Menschen weltweit durch Krieg, Gewalt, Verfolgung und Menschenrechtsverletzungen aus ihrer Heimat vertrieben. Diese aktuellen humanitären Krisen sind dafür verantwortlich, dass sich Millionen Kinder in einem schlechten körperlichen und psychischen Gesundheitszustand befinden. Hinzu kommt, dass in vielen Ländern die Ernährungsunsicherheit stetig zunimmt. Im Jahr 2020 waren mehr als 45 Millionen Kinder akut mangelernährt. Durch die akute Mangelernährung sind Kinder einer lebensbedrohlichen Situation ausgesetzt und sind anfälliger für Entwicklungsverzögerungen und Krankheiten. 

Im Jahr 2021 erhielten schätzungsweise 25 Millionen Kinder gar keinen oder keinen ausreichenden Impfschutz – sechs Millionen mehr als im Jahr 2019. Dadurch steigt das Risiko, dass sie an tödlichen und gefährlichen Infektionskrankheiten erkranken. Fünf Millionen Kinder unter ihrem fünften Lebensjahr starben im Jahr 2020 an Ursachen, die vermeidbar oder behandelbar sind. Nicht nur Kinder, sondern auch Frauen aus Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen leiden unter mangelhaften Gesundheitsleistungen. Sie haben oft keinen Zugang zur Schwangerschaftsvorsorge, qualifizierten Geburtshilfe und angemessener Betreuung nach der Geburt. 

Der Bericht appelliert an die Weltgemeinschaft, dieser besorgniserregenden Entwicklung entgegenzuwirken und die Versprechen, die den Frauen, Kindern und Jugendlichen in den Zielen für nachhaltige Entwicklung gemacht wurden, einzuhalten. Notwendig sind insbesondere Investitionen in die Gesundheitsversorgung sowie Massnahmen, um Krisen sowie Ernährungsunsicherheit zu bewältigen und um Frauen und junge Menschen zu stärken.