UNICEF warnt vor einer noch nie dagewesenen Zahl von Todesfällen bei Kindern in Somalia

Statement von UNICEF-Sprecher James Elder bei der heutigen Pressekonferenz im Palais des Nations in Genf.

© UNICEF/UN0591148/Taxta

«Heute wird in Somalia jede Minute eines jeden Tages ein Kind zur Behandlung schwerer akuter Unterernährung in eine Gesundheitseinrichtung eingeliefert. Die jüngsten Einweisungszahlen vom August zeigen, dass 44 000 Kinder mit schwerer akuter Unterernährung eingeliefert wurden. Das entspricht einem Kind pro Minute. Ein Kind, dessen Mutter tagelang gelaufen ist, um Hilfe für ihr Kind zu bekommen. Ein Kind, dessen Körper ums Überleben kämpft. Ein Kind, dessen Leben auf dem Spiel steht. Schwer unterernährte Kinder haben ein bis zu elfmal höheres Risiko, an Durchfall und Masern zu sterben als gut ernährte Kinder. Mit solchen Raten steht Somalia am Rande einer Tragödie, wie es sie seit Jahrzehnten nicht mehr gegeben hat. 

Natürlich sind die Kinder hinter dieser erschütternden, entsetzlichen Statistik diejenigen, diejenigen, die es tatsächlich in ein Behandlungszentrum schaffen. In einem Land, in dem der Zugang zu den Schwächsten durch Terrorismus und Drohungen gegen Mitarbeiter von Hilfsorganisationen ständig erschwert wird, befürchten wir, dass viele Tausend weitere Kinder nicht die Hilfe erhalten, die sie brauchen. 

Wenn von der heutigen Krise in Somalia die Rede ist, werden häufig erschreckende Vergleiche mit der Hungersnot von 2011 gezogen. Damals sind rund 260 000 Menschen gestorben. Doch alles, was ich vor Ort höre - von Ernährungswissenschaftlern bis hin zu Viehzüchtern - besagt, dass die Situation heute noch schlimmer ist. 

Ohne grössere Massnahmen und Investitionen droht der Tod von Kindern in einem Ausmass, wie wir es seit einem halben Jahrhundert nicht mehr erlebt haben. Als Reaktion darauf setzt UNICEF mobile Teams ein, um unterernährte Kinder zu finden und zu behandeln und versucht Kinder an schwer zugänglichen Orten zu erreichen.»

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