Zwei Drittel der Zehnjährigen weltweit können keine einfache Geschichte lesen und verstehen

Laut UNICEF sind zwei Drittel der zehnjährigen Mädchen und Buben weltweit nicht in der Lage, eine einfache Geschichte zu lesen und zu verstehen. Anlässlich des «Transforming Education Summits» in New York warnt UNICEF davor, dass sich die Bildungssituation zunehmend verschlechtert. Vor Beginn der Pandemie waren noch rund die Hälfte der Zehnjährigen von mangelnder Schulbildung betroffen, die Zahl der Betroffenen heute steigt stetig an.

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© UNICEF/UN0703309/Chris Farber/UNICEF via Getty Images

Anhaltende Schulschliessungen und der unzureichende Zugang zu qualitativ hochwertigen Bildungsangeboten während der Covid-19-Pandemie haben eine bereits vorher bestehende Lernkrise verschärft. Millionen von Schulkindern weltweit besitzen keine grundlegenden Fähigkeiten im Lesen und Rechnen, die Zahl der Betroffenen Kinder steigt.

«Schlecht ausgestattete Schulen, unterbezahlte und unterqualifizierte Lehrer, überfüllte Klassenzimmer sowie veraltete Lehrpläne führen dazu, dass Kinder ihre Fähigkeiten nicht voll entfalten können», betont UNICEF-Exekutivdirektorin Catherine Russell. «Die Entwicklung unserer Bildungssysteme ist entscheidend für die Entwicklung unserer Zukunft. Wir müssen den aktuellen Trend umkehren, oder mit der Konsequenz leben, dass eine ganze Generation nicht adäquat ausgebildet wird. Ein niedriges Bildungsniveau für Kinder heute bedeutet geringere Chancen für sie morgen.»

Um auf das Ausmass der Bildungskrise aufmerksam zu machen, hat UNICEF am Hauptsitz der Vereinten Nationen in New York die Installation «Learning Crisis Classroom» enthüllt – ein Modell-Klassenzimmer, das die Folgen der mangelhaften Bildung darstellt. Ein Drittel der Tische ist aus Holz, davor steht jeweils ein Stuhl mit einer UNICEF-Schultasche. Diese Seite verdeutlicht jene Kinder weltweit, die in der Lage sind, einfache Geschichten sowohl zu lesen, als auch zu verstehen. Die restlichen zwei Drittel der Tische sind durchsichtig und fast unsichtbar. Sie sind exemplarisch für die schätzungsweise 64 Prozent jener Kinder weltweit, die die Mindestkompetenzen im Lesen und Verstehen von einfachen Geschichten nicht aufweisen können.

Anlässlich des «Transforming Education Summits» ruft UNICEF Regierungen weltweit dazu auf, sich dafür einzusetzen, dass jedes Kind Zugang zu qualitativer Bildung erhält. Anstrengungen und Investitionen sind erforderlich, um alle Kinder erneut einzuschulen und weiterhin in den Schulen zu halten. Der Zugang zu Nachhilfe- und Aufholprogrammen muss verbessert und gewährleistet werden. Lehrer*innen müssen gut ausgebildet und Schulen soweit ausgestattet werden, dass sie Kindern ein sicheres und unterstützendes Umfeld bieten, in dem diese unbeschwert lernen können.

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