Afghanistan: Tausende Kinder in Gefahr nach verheerendem Erdbeben im Osten des Landes

Statment von Dr. Tajudeen Oyewale, UNICEF-Vertreter in Afghanistan, zum Erdbeben in den Provinzen Nangarhar und Kunar.

Verletzter Junge nach Erdbeben in Afghanistan
Ein verletzter afghanischer Bub wird nach dem Erdbeben in Jalalabad, Afghanistan, am 1. September 2025 in einem Spital behandelt.

«Ein schweres Erdbeben der Stärke 6,0 hat in der vergangenen Nacht den Osten Afghanistans erschüttert. Das Epizentrum lag nahe Jalalabad in der Provinz Nangarhar. Erste Berichte weisen auf viele Todesfälle hin, darunter viele Kinder. Hunderte sind ums Leben gekommen, Tausende verletzt. Zahlreiche Häuser und lebenswichtige Infrastruktur wurden zerstört. Die Zahl der Opfer dürfte in den kommenden Tagen weiter steigen, während die Untersuchungen weiterlaufen.

UNICEF ist tief betroffen über den tragischen Verlust von Menschenleben und das Ausmass der Zerstörung. Unsere Gedanken sind bei den Kindern und Familien, viele von ihnen haben Angehörige und ihr Zuhause verloren.

UNICEF-Teams sind bereits in den betroffenen Regionen im Einsatz. Gemeinsam mit lokalen Partnern und UN-Organisationen leisten wir schnelle Nothilfe. Neben gemeinsamen Einschätzungen zum Ausmass der Katastrophe konzentrieren wir uns auf sofortige, lebensrettende Massnahmen für Kinder und Familien. So wurden mobile Gesundheitsteams in die Distrikte Chawkay und Nurgal in Kunar entsandt, um Erste Hilfe und medizinische Sofortversorgung zu leisten.

Darüber hinaus versorgen UNICEF-unterstützte Gesundheitseinrichtungen in den Provinzen Nangarhar und Kunar Verletzte und leisten dringend benötigte medizinische Hilfe. Während Krankenhäuser zunehmend überlastet sind.

UNICEF liefert ausserdem dringend benötigte Hilfsgüter, darunter Medikamente, Hygieneartikel (Seife, Waschmittel, Handtücher, Binden und Wasserbehälter), warme Kleidung, Schuhe und Decken, Kochutensilien sowie Zelte und Planen für Familien, die ihr Zuhause verloren haben. Unsere Zusammenarbeit mit lokalen Partnern und Gemeinden bleibt dabei zentral.

Unser Einsatz konzentriert sich auf die dringendsten Bedürfnisse: Gesundheitsversorgung, sauberes Trinkwasser, sanitäre Grundversorgung, Ernährung, Kinderschutz, Notunterkünfte und psychosoziale Unterstützung. Damit stellen wir sicher, dass Kinder und Familien so schnell wie möglich lebensrettende Hilfe erhalten.

Die Situation verändert sich stetig. UNICEF wird seine humanitäre Hilfe weiter ausweiten, um die betroffenen Gemeinden bestmöglich zu unterstützen.»
 

Krise in Afghanistan

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