Im Rahmen einer Zusammenarbeit mit UNICEF haben 500 syrische Flüchtlingskinder im Libanon mit einer Einwegkamera ihren Alltag im Flüchtlingslager festgehalten. Entstanden ist ein eindrückliches Zeitzeugnis aus Kindersicht, das ab sofort im Musée des Beaux-Arts in La Chaux-de-Fonds zu sehen ist.
2013 und 2014 hat der libanesische Fotojournalist Ramzi Haidar zusammen mit Freiwilligen der NGO Zakira syrische Kinder aus rund sechzig Flüchtlingslagern mit 500 Einwegkameras ausgestattet und sie während neun Monaten begleitet. Das Programm gab Kindern eine Möglichkeit, ihre Gefühle auszudrücken und so die Erfahrungen des Konflikts und der Flucht zu verarbeiten.
Die Kinder im Alter von sieben bis zwölf Jahren lernten die Grundbegriffe der Fotografie kennen und hielten mit Begeisterung ihr Leben im Flüchtlingslager fest. Die entstandenen Momentaufnahmen spiegeln den Kontrast zwischen dem Leben auf der Flucht einerseits und der Ungezwungenheit und Freude im Alltag anderseits. «Lahza», der arabische Name des Projekts, bedeutet denn auch «Moment».
Eine Auswahl der entstandenen Bilder wurde erstmals im Januar 2015 in Beirut gezeigt. In der Schweiz waren sie im letzten Herbst anlässlich der Kunst 15 für kurze Zeit in Zürich zu sehen. Nun macht das Musée des Beaux-Arts in La Chaux-de-Fonds in Zusammenarbeit mit UNICEF dieses eindrückliche Zeitdokument der Öffentlichkeit zugänglich. Die Ausstellung ist bis am 9. Oktober 2016 zu sehen.
Der Konflikt in Syrien dauert nun schon seit fünf Jahren an. Der Erlös aus Spenden geht an UNICEF Programme für syrische Kinder auf der Flucht. Fotokataloge sind im Museum erhältlich.
Zur Website des Musée des Beaux-Arts
Dokumentarfilm zum Projekt