Therwil für weitere vier Jahre eine «Kinderfreundliche Gemeinde»

Vergangenen Samstag verlieh UNICEF der Gemeinde Therwil zum zweiten Mal das Label «Kinderfreundliche Gemeinde». In den kommenden vier Jahren hat Therwil ein umfassendes Paket beschlossen, um die Anliegen der Kinder und Jugendlichen noch besser zu berücksichtigen und ihr Lebensumfeld kinderfreundlicher zu gestalten. Die Gemeinde plant unter anderem die Schaffung eines Leidbilds für die Kinder- und Jugendpolitik, möchte die Partizipation von Kindern und Jugendlichen bei Bauprojekten, die sie betreffen, vermehrt fördern und beabsichtigt, ein Kinder- und Jugendparlament ins Leben zu rufen.

Cyrill Tait, stv. Geschäftsleiter von UNICEF übergibt Gemeindepräsident Stefan Gschwind die Auszeichnung.

Vergangenen Samstagnachmittag fand in Therwil auf dem Pausenhof des Mühleboden-Schulhauses anlässlich des Jubiläums «799 Joor Därwil» die Übergabe des UNICEF-Labels «Kinderfreundliche Gemeinde» statt. Die UNICEF Initiative fördert gezielt die Steigerung der Kinderfreundlichkeit im nächsten Lebensumfeld der Kinder, indem die Gemeinde die Anliegen und Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen vermehrt berücksichtigen. Cyrill Tait, stellvertretender Geschäftsleiter von UNICEF Schweiz und Liechtenstein, unterstrich in seiner Rede die Wichtigkeit der Partizipation und forderte die anwesenden Kinder und Jugendlichen auf: «Nutzt diese Möglichkeit, macht euch weiterhin sichtbar, sagt eure Meinung und arbeitet mit. Nur durch euer Mitwirken kann Therwil noch kinderfreundlicher werden.»

Massnahmenplan bis und nach 2022

Therwil hat im Juni 2021 eine Selbstevaluation verabschiedet, in der die Massnahmen aus dem vorherigen Aktionsplan kritisch reflektiert wurden. Einige Massnahmen konnten bereits erfolgreich umgesetzt werden: Zu erwähnen ist etwa der Bauwagen, in dem sich Kinder und Jugendliche treffen können – ein Ort, der in einem partizipativen Prozess mit allen Betroffenen entstanden ist. Bemerkenswert ist ausserdem, dass die Gemeinde Massnahmen zur Verbesserung der Schulwegsicherheit in die Wege geleitet hat oder, dass der ehemalige Kindergarten Wilacker auf Initiative von Jugendlichen als Jugend- und Quartiertreff umgestaltet wurde.
Für den aktuellen Aktionsplan hat die Gemeinde indes Punkte wieder aufgenommen, die im ersten Zyklus nicht oder nur teilweise umgesetzt werden konnten. Er enthält ein grosses Versprechen zugunsten der systematischen, institutionalisierten Partizipation der Kinder und Jugendlichen in Therwil. Dieser klare Wille und das Engagement für die jüngsten Therwiler Bürgerinnen und Bürger sind deutlich spürbar: So sollen etwa die Anliegen und Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen von der Gemeinde regelmässig erfasst und in zukünftigen Projekten bestmöglich umgesetzt werden. Aktuell findet ein Partizipationsprozess rund um den Schulhausbau Mühlenboden statt. In verschiedenen Workshops und Befragungen wurden hauptsächlich Schülerinnen und Schüler zu ihren Bedürfnissen und Anliegen im Schulalltag befragt. Die Ergebnisse sollen den Fachleuten aus Planung und Architektur als Richtline und Ressource in der Ausarbeitung der räumlichen Planung dienen. Durch einen partizipativen Ansatz soll zudem ein Leitbild für Kinder und Jugendpolitik erarbeitet werden. So besteht etwa die Absicht, ein Kinder- und Jugendparlament zu gründen, das künftig in relevante Planungs- und Entscheidungsprozesse in der Gemeinde einbezogen werden soll. Kinder und Jugendliche sollen darüber hinaus auf die Gestaltung des öffentlichen Raums Einfluss nehmen – hierfür schaffen die Verantwortlichen, in Zusammenarbeit mit ExpertInnen, einen Leitfaden, welcher die Partizipationsmöglichkeiten und Abläufe bei Bauprojekten in der Gemeinde Therwil aufzeigt. 


Weitere Informationen über die UNICEF Initiative «Kinderfreundliche Gemeinde»: www.kinderfreundlichegemeinde.ch

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