Flutkatastrophe: 32 Tonnen UNICEF-Hilfsgüter in Pakistan angekommen

Am Sonntag trafen 32 Tonnen Hilfsgüter aus dem UNICEF-Logistikzentrum in Kopenhagen in Karatschi, Pakistan ein. Damit werden Kinder und Familien in den von den verheerenden Überschwemmungen betroffenen Gebieten unterstützt. 

Pakistan Hilfslieferung
Am 4. September 2022 beobachten Jamal Nasir, UNICEF-Logistikmitarbeiter (links) und Moeed Hussain, UNICEF-Kommunikationsbeauftragter (rechts) das Entladen der UNICEF-Hilfsgüter für die von der Flutkatastrophe betroffenen Menschen in Pakistan von einem gecharterten Sonderflug auf dem Flughafen von Karatschi.

Die Lieferung umfasst Medikamente, medizinisches Material, Wasserreinigungstabletten, Hebammenkits und therapeutische Nahrungsergänzungsmittel. UNICEF übergab die Lieferungen an die pakistanische Regierung, die die Verteilung an die am stärksten betroffenen Kinder und Familien koordiniert.

«Die Überschwemmungen haben Kinder und Familien ohne Dach über dem Kopf zurückgelassen, ohne Zugang zu den grundlegenden Dingen des Lebens», sagte Abdullah Fadil, UNICEF-Vertreter in Pakistan. «Diese Lieferung ist lebenswichtig und lebensrettend, aber doch nur ein Tropfen auf den heissen Stein. Das Risiko eines Ausbruchs von Krankheiten, die durch Wasser übertragen werden, wie Cholera, Durchfall, Denguefieber und Malaria, steigt täglich. Denn die Menschen sind gezwungen, verunreinigtes Wasser zu trinken und sanitäre Anlagen sind kaum vorhanden. Auch die Gefahren durch Moskitos, Schlangenbisse, Haut- und Atemwegserkrankungen nehmen zu. Wir brauchen dringend Unterstützung, um den Kindern zu helfen, die ums Überleben kämpfen.»

Eine zweite Ladung mit 34 Tonnen humanitärer Hilfsgüter wird am Dienstag erwartet. Sie enthält Medikamente zur Behandlung von Parasiteninfektionen, Wiederbelebungs- und Sterilisierungssets, Mikronährstoffe für schwangere Frauen, Bildungsmaterial und Spielutensilien, die Kindern helfen sollen, ein Trauma zu bewältigen.

Aufgrund der heftigen Monsunregenfälle steht ein Drittel des Landes unter Wasser, wovon mehr als 33 Millionen Menschen betroffen sind. Die Hälfte von ihnen sind Kinder, von denen mindestens 3,4 Millionen sofortige, lebensrettende Hilfe benötigen.

Die Durchführung von Hilfs- und Rettungsmassnahmen ist nach wie vor äusserst schwierig - viele Strassen sind noch immer von den Fluten abgeschnitten. Mindestens 5000 Strassenkilometer und etwa 160 Brücken wurden zerstört oder beschädigt.

UNICEF hat bereits in der vergangenen Woche Soforthilfemassnahmen und Hilfsgüter im Wert von über 2 Millionen US-Dollar bereitgestellt. Dazu gehörten Trinkwasser, Wasserreinigungstabletten, Hygienekits, Medikamente, Impfstoffe, therapeutische Nahrungsergänzungsmittel für Kinder, schwangere und stillende Frauen sowie Moskitonetze.