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Nothilfe in Syrien

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Nothilfe in Syrien

Verzweiflung herrscht in Syrien. Millionen Kinder sind nach zwölf Jahren Krieg am Ende ihrer Kräfte. Sie kennen nichts anderes als Gewalt, Verlust und Vertreibung. 

Die Situation

Der Krieg in Syrien jährt sich im Jahr 2023 zum zwölften Mal in Folge. Knapp 6,5 Millionen Kinder kennen nichts anderes als Krieg und sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. Mehr als 1000 Bildungs- und medizinische Einrichtungen wurden angegriffen. In den vergangenen zwölf Jahren wurde im Durschnitt alle zehn Stunden ein Kind in Syrien getötet. Im Jahr 2021 wurden 2271 schwerwiegende Verstösse gegen Kinder registriert, darunter Rekrutierung, Tötung und Verstümmelung.

Ein Grossteil der Infrastruktur im Land ist zerstört, selbst Schulen und über 600 Gesundheitseinrichtungen – darunter Kinderkrankenhäuser – wurden mit unvorstellbarer Grausamkeit gezielt angegriffen. Vielerorts fehlt es an Wasser, Lebensmitteln, Medikamenten und Strom. Auch in jenen Ortschaften, wo Kampfhandlungen nachgelassen haben, sterben die Kinder in aller Stille an Krankheiten, die sich unter normalen Umständen problemlos vermeiden oder behandeln liessen. 

Die Kinder sind mit einer der komplexesten Notsituationen der Welt konfrontiert. Hinzu kommen die verheerenden Erdbeben, die Anfang Februar 2023 an der syrisch-türkischen Grenzregion zahlreiche Gebäude einstürzen liessen. Mehrere zehntausend Menschen haben dabei ihr Leben verloren, unzählige weitere sind verletzt und brauchen dringend humanitäre Hilfe. Die psychischen Auswirkungen der Erdbeben auf die Kinder und der fehlende Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen für Familien, bergen für 3,7 Millionen syrische Kinder ein grosses Risiko. Durch die Konflikte und den erneuten Verlust wurde jegliches Gefühl von Sicherheit für unzählige Kinder und Familien zunichte gemacht. Hinzu kommt, dass immer mehr Familien auf der Flucht sind und auf engstem Raum in provisorischen Unterkünften leben. Dies erhöht die Gefahr von Krankheitsausbrüchen wie z.B. Cholera deutlich.

Catherine Russel

«Es reicht nicht aus, einfach nur Soforthilfe zu leisten – wir müssen uns verpflichten, diesen Familien langfristig zur Seite zu stehen und ihnen dabei zu helfen, ein Gefühl der Stabilität und Hoffnung wiederzuerlangen.» 

Catherine Russell, UNICEF-Exekutivdirektorin, Februar 2023

Der syrische Konflikt ist verantwortlich für eine der grössten Flüchtlingskrisen seit dem Zweiten Weltkrieg, die folgenschweren Erdbeben verschlimmern die Situation zusätzlich. Innerhalb Syriens benötigen vier von fünf Kindern humanitäre Hilfe. 6,9 Millionen Menschen sind intern Vertriebene, darunter 3 Millionen Kinder, die ihre Heimat zum Teil mehrfach verlassen mussten. Weitere 2,7 Millionen Kinder flohen seit Beginn des Bürgerkriegs über die Grenzen Syriens in die Nachbarländer und leben nun als Flüchtlinge im Libanon, in Ägypten, im Irak und in der Türkei. Seit 2012 hat sich die Zahl der Flüchtlingskinder in den Nachbarländern mehr als verzehnfacht. Sie leben unter oft prekären Umständen in Auffanglagern, dürfen selten einer offiziellen Arbeit nachgehen und sind daher auf Hilfe angewiesen, die die Aufnahmeländer immer weniger leisten können.

Millionen

6,5
Kinder sind auf humanitäre Hilfe angewiesen

Millionen

5,7
Kinder benötigen Zugang zu WASH-Diensten

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Kinder brauchen dringend Schutz

Nothilfe in Syrien

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So hilft UNICEF

Trotz der ständigen Gefahr ist UNICEF in Syrien pausenlos für die Kinder und ihre Familien im Einsatz. In enger Zusammenarbeit mit Partnern vor Ort bemüht sich das Kinderhilfswerk, auch die schwer zugänglichen Regionen zu erreichen, wo die Not besonders gross ist. 

Auch in den Flüchtlingslagern der Nachbarländer ist UNICEF präsent und versorgt die Familien mit dem Nötigsten. Dazu gehören unter anderem Kleider, Medikamente und Hygieneartikel, sauberes Wasser und sanitäre Anlagen oder Spezialnahrung für mangelernährte Kinder.

Durch die Erdbeben wurden vielerorts Wasserleitungen und -pumpen beschädigt, wodurch die Wasserversorgung unterbrochen wurde. UNICEF versorgt rund 20 000 Menschen täglich mit sauberem Trinkwasser. Dies ist besonders wichtig, um den Ausbruch von ansteckenden Krankheiten einzudämmen. Erst im September 2022 kam es in Syrien zu einem erneuten Cholera-Ausbruch.

In Chaos und Zerstörung kann es leicht passieren, dass Kinder ihre Eltern verlieren – sie brauchen besonderen Schutz. Deshalb hat der Kinderschutz in den Erdbebengebieten für UNICEF hohe Priorität. Dazu gehören die Identifizierung und Zusammenführung von Kindern mit ihren Familien, sowie deren psychosoziale Unterstützung um die traumatischen Erlebnisse zu verarbeiten. 

Ein besonderes Augenmerk richtet UNICEF auf die Schulbildung der Kinder, denn viele von ihnen haben seit Jahren keinen Unterricht mehr besucht oder wurden gar nicht erst eingeschult. Allein in Syrien gehen noch immer über 3 Millionen Mädchen und Buben nicht zur Schule. Um den Kindern inner- und ausserhalb des Landes eine Ausbildung und damit eine Zukunft zu ermöglichen, hat UNICEF zusammen mit einer Reihe von Partnern die Initiative «No Lost Generation» (link is external) lanciert, die auch von der Schweizer Regierung unterstützt wird.