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Ein Initiative für Gemeinden und Städte zur Umsetzung der Kinderrechte auf kommunaler Ebene

Kinderfreundliche Gemeinden

Alle Kinder und Jugendlichen haben das Recht, in einem gesunden und sicheren Umfeld aufzuwachsen, in dem sie sich bestmöglich entwickeln können. Die UNICEF Initiative «Kinderfreundliche Gemeinde» unterstützt Gemeinden und Städte bei der Schaffung von Rahmenbedingungen, die genau das ermöglichen.

UNICEF Schweiz und Liechtenstein zeichnet Gemeinden aus, die systematisch ihre Kinderfreundlichkeit verbessern und sichtbare Resultate für Kinder und Jugendliche erzielen. 

Die Gemeinde und UNICEF führen eine Standortbestimmung durch. Dabei werden alle für Kinder und Jugendliche relevanten Lebensbereiche beleuchtet:

  • Politik und Verwaltung
  • Kindesanhörung
  • Kinderschutz und Prävention
  • Formale Bildung
  • Übergang nach der obligatorischen Schulzeit
  • Frühbereich und Familie
  • Gesundheit und Freizeit
  • Raumentwicklung

Die Sichtweisen, Bedürfnisse und Anliegen von Kindern und Jugendlichen in Bezug auf die Gemeinde werden erhoben.

Die Gemeinde definiert Ziele und konkrete Massnahmen, mit welchen sie die Kinderfreundlichkeit steigern möchte.

Als Kontrollpunkt vor der Vergabe des Labels findet die Evaluation des Prozesses durch eine externe Fachperson statt. 

Eine Kommission aus Fachpersonen entscheidet über die Auszeichnung als «Kinderfreundliche Gemeinde». Das Label wird für einen Zeitraum von vier Jahren verliehen. Danach ist eine Rezertifizierung möglich.    

Gemeinden und Städte werden während des gesamten Prozesses von UNICEF begleitet. 

Durch die systematische Herangehensweise wird die Gemeindepolitik nachhaltig auf die Bedürfnisse der Jüngsten ausgerichtet. Die Kinderfreundlichkeit verstehen wir dabei als Querschnittsaufgabe der ganzen Gemeinde.

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«Eine kinderfreundliche Gemeinde verfolgt eine nachhaltige Stadtentwicklung, die nicht nur soziale, ökonomische und ökologische Aspekte, sondern auch die Partizipation von Kindern und Jugendlichen ins Zentrum stellt.»

Alain Scherrer, Bürgermeister Stadt Locarno

Darum lohnt sich der Prozess:

  • Starke Kinder, starke Gesellschaft: eine «Kinderfreundliche Gemeinde» fördert das Miteinander und stärkt die Gemeinde als Ganzes
  • Nachhaltigkeit: Die Begleitung durch UNICEF fördert eine nachhaltige Vorgehensweise und Verankerung der Kinderfreundlichkeit
  • Evidenzbasiert: Regelmässige Situationsanalysen beleuchten alle Lebensfelder der Kinder und zeigen Leitplanken für die Entwicklung der Gemeinde auf 
  • Stärkung der Partizipation: Kinder werden aktiv in den Prozess einbezogen. Dabei werden sie ernstgenommen und identifizieren sich eher mit der eigenen Gemeinde
  • Kinderfreundlichkeit als Querschnittsaufgabe: Die Zusammenarbeit innerhalb der Gemeinde wird verbessert
  • Vernetzung: Durch das Label wird die Gemeinde Teil des Netzwerks «Kinderfreundlicher Gemeinden» und erhält Zugang zu Austausch- und Weiterbildungsmöglichkeiten
  • Standortmarketing: Das Label macht die Gemeinde attraktiver, z.B. für Familien und Unternehmen



Die Initiative «Kinderfreundliche Gemeinde» wird in der Schweiz seit 2006 und in Liechtenstein seit 2018 umgesetzt. UNICEF Schweiz und Liechtenstein konnte bereits über 60 «Kinderfreundliche Gemeinden» auszeichnen. Dazu gehören Kleinstgemeinden bis grosse Städte.


Aargau: Aarau (2020), Baden (2014), Freienwil (2017), Magden (2020), Muhen (2022), Rekingen (Zurzach) (2016), Wettingen (2017), Zofingen (2021)

Appenzell Ausserrhoden: Teufen (2012)

Bern: Bern (2016), Lyss (2013), Thun (2018)

Basel Landschaft: Arlesheim (2011), Blauen (2014), Pratteln (2021), Reinach (2012), Therwil (2017)

Basel Stadt: Basel (2013), Riehen (2011)

Genf: Genf (2018)

Graubünden: Surses (2023)

Luzern: Adligenswil (2023), Beromünster (2024), Hitzkirch (2013), Knutwil (2019), Kriens (2019), Luzern (2020), Neuenkirch (2020), Sursee (2019), Triengen (2017),  Wauwil (2009), Wolhusen (2019)

St. Gallen: Flawil (2016), Rapperswil-Jona (2015), Uznach (2011), Wil (2015)

Schaffhausen: Beringen (2019), Neuhausen am Rheinfall (2023), Rüdlingen (2018), Stein am Rhein (2019), Thayngen (2017)

Solothurn: Boningen (2022), Grenchen (2018), Himmelried (2023), Laupersdorf (2010), Rodersdorf (2023), Selzach (2024), Solothurn (2023), Zuchwil (2023)

Thurgau: Arbon (2016), Bürglen (2023), Egnach (2022), 
Frauenfeld (2012), Kreuzlingen (2023)

Tessin: Locarno (2021), Lugano (2023)

Waadt: Lausanne (2012)

Wallis: Martigny (2021), Sion (2014)

Zug: Zug (2015)

Zürich: Fehraltorf (2011), Knonau (2021), Obfelden (2023)

Liechtenstein: Eschen (2020), Mauren (2022), Ruggell (2018), Schaan (2023)



Gemeinden

68
wurden als «Kinderfreundliche Gemeinden» zertifiziert

Kinder und Jugendliche

250 000
werden mit der Initiative «Kinderfreundliche Gemeinde» erreicht

Kantone

17
haben mindestens eine «Kinderfreundliche Gemeinde»


Eine vernetzte Umsetzung der Kinderrechte ist wichtig und ermöglicht den gezielten Einsatz von Ressourcen. Dank der Zusammenarbeit mit unseren Partnerinnen und Partnern gelingt es, die Umsetzung der Kinderrechte gemeinsam voranzutreiben.

UNICEF Schweiz und Liechtenstein pflegt im Rahmen der Initiative «Kinderfreundliche Gemeinde» Partnerschaften oder Zusammenarbeiten mit rund einem Drittel der Schweizer Kantone. Die Kantone Aargau, Schaffhausen, Tessin und Wallis ermutigen Gemeinden aktiv, sich in den Prozess zur Erlangung des Labels «Kinderfreundliche Gemeinde» zu begeben. Darüber hinaus unterstützen die Kantone Basel-Landschaft, Luzern, Solothurn, St.Gallen, Thurgau und Zürich «Kinderfreundliche Gemeinden» finanziell in Bezug auf die Zertifizierungskosten.  

Mit dem Projekt «Kinder- und Jugendpartizipation in Bündner Gemeinden» will der Dachverband Kinder- und Jugendförderung Graubünden jugend.gr erreichen, dass die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen auf kommunaler Ebene thematisiert wird. Die Partnerschaft mit jugend.gr ermöglicht die nahe und persönliche Begleitung von Bündner Gemeinden durch einen kompetenten, lokalen Umsetzungspartner.

Jugend.gr_Logo

Im Kanton Zürich besteht seit 2024 eine Kooperation zwischen UNICEF Schweiz und Liechtenstein, der okaj zürich – Kantonale Kinder- und Jugendförderung und der Koordinationsstelle Teilhabe des Kantons Zürich. Dank einer Projektförderung durch die Koordinationsstelle Teilhabe erhalten drei Gemeinden die Möglichkeit, im «Kinderfreundliche Gemeinde»-Prozess durch die okaj zürich begleitet zu werden. Diese Gemeinden profitieren ausserdem von einer Mitfinanzierung der Zertifizierungskosten (bei Erstzertifizierung) zu 50% durch die Koordinationsstelle Teilhabe des Kantons Zürich. 

Kontakt für interessierte Gemeinden: [email protected]

Logo Okaj Zürich.
Logo Koordinationsstelle

Seit 2019 wird die Initiative «Kinderfreundliche Gemeinde» von der Stiftung Mercator Schweiz gefördert. Im Fokus der Förderung steht der Ausbau der Partizipation von Kindern und Jugendlichen in den Gemeinden. Die Stiftung Mercator Schweiz unterstützt teilnehmende Gemeinden auch mittels Finanzierungshilfen aus dem Gemeindefonds.

Flyer Gemeindefonds
Antragsformular Gemeindefonds

Stiftung Mercator Logo_KFG_DE

ALDI SUISSE möchte die Partizipation von Kindern und Jugendlichen in der Schweiz stärken. Zu diesem Zweck stellt ALDI SUISSE den «Kinderfreundlichen Gemeinden» einen Förderfonds zur Finanzierung von partizipativen Prozessen zur Verfügung.

Antragsformular Förderfonds von ALDI Suisse

ALDI SUISSE_Logo_KFG_

Alissa Brenn
Kinderfreundliche Gemeinden
[email protected]

Mona Meienberg
Kinderfreundliche Gemeinden
[email protected]

 

Die Kosten der Analyse, Begleitung und Zertifizierung durch UNICEF Schweiz und Liechtenstein belaufen sich auf 12'000 – 22'000 CHF, je nach Gemeindegrösse. Dazu kommen die Kosten, die die Gemeinden für die Umsetzung von Massnahmen zur Steigerung der Kinderfreundlichkeit budgetiert. Diese können sehr unterschiedlich hoch ausfallen und werden durch die Gemeinde gesteuert. Mehr Informationen finden Sie in der Broschüre.

Durch unsere Partnerschaft mit der Stiftung Mercator Schweiz und ALDI SUISSE stehen den «Kinderfreundlichen Gemeinden» zwei Fonds zur Mitfinanzierung von partizipativen Prozessen und Massnahmen zur Verfügung. Darüber hinaus unterstützen verschiedene Kantone teilnehmende Gemeinden finanziell. 

Die Kinderfreundlichkeit ist eine Querschnittsaufgabe. Um sie zu steigern, müssen viele Bereiche und Personen in einer Gemeinde an einem Strick ziehen. Dazu empfiehlt sich die Gründung einer Begleitgruppe. Zusätzlich sollten ungefähr zehn Stellenprozente für die Projektleitung eingerechnet werden.

Im Schnitt dauert es ungefähr 1,5 Jahre, bis eine Gemeinde von UNICEF zertifiziert wird.

UNICEF Schweiz und Liechtenstein begleitet die Gemeinden im ganzen Prozess. Wir führen die Situationsanalyse durch, machen Empfehlungen und beraten die Gemeinden. Dabei greifen wir auf viel Expertise und Erfahrungen, Tipps und Projekte aus anderen Gemeinden zurück. Wir vernetzen die Gemeinden untereinander und führen thematische Inputs, Webinare und regionale Treffen durch.

Der Initiative «Kinderfreundliche Gemeinde» liegt ein erprobter Prozess zugrunde, der für Gemeinden mit ganz unterschiedlichen Strukturen funktioniert. Wir begleiten Kleinstgemeinden mit unter 1000 Einwohner/-innen wie auch grosse Städte. Unter den «Kinderfreundlichen Gemeinden» finden sich finanzstarke und finanzschwache Gemeinden in allen Sprachregionen.

Die Voraussetzungen in Bezug auf die Kinderfreundlichkeit sind in jeder Gemeinde sehr unterschiedlich. Es gibt daher keine fixen Kriterien, die erfüllt werden müssen, um als «Kinderfreundliche Gemeinde» ausgezeichnet zu werden. Zentral ist, dass die Gemeinde sich auf den Weg macht, die Kinderfreundlichkeit systematisch und nachhaltig zu verbessern. Voraussetzung für die Zertifizierung ist, dass die vorgegebenen Prozessschritte erfolgreich durchlaufen werden und die Gemeinde sich verbindlich zur Steigerung der Kinderfreundlichkeit bekennt.

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