Tagung: Statt Platz machen Kinder Stadt

29. November 2016

Innere Verdichtung, sinnvolle Zwischen- und Umnutzungen, mehr Freiräume, Sondernutzungspflicht, gemeinnütziger Wohnungsbau und dazu ein Mitwirkungsverfahren: Die Ansprüche sind bekannt. Mit der Agenda 2030 gewinnt zudem die soziale Nachhaltigkeit an Bedeutung. Ob diese gelingt, kann an unserer Sorge um die Kinder abgelesen werden. Die Kinderstimme ist daher eine wichtige Voraussetzung, um öffentliche, aber auch private Räume so zu planen, dass die Identitätsentwickelung und die Integrationsfähigkeit der Kinder unterstützt und gefördert werden. Kinder und Jugendliche als Bevölkerungsgruppe in die Planung einzubeziehen, ist ein Gebot der Stunde. Denn die Kinderrechtskonvention verlangt in Artikel 12 ihre Mitwirkung, Mitgestaltung und Mitbeteiligung und stipuliert, dass das Kindesinteresse bei allen es betreffende Angelegenheit in die Entscheidungen der Erwachsenen einfliesst.

kindermachenstadt

Kinder haben Ansprüche an den Raum und an die Zeit. Selten sind sie in die Planung aber als wichtige Stakeholder direkt einbezogen. Doch Kinder und Jugendliche sind Raumexperten – Experten für ihre Lebensräume. Die Forderungen nach einer adäquaten Kinder- und Jugendpartizipation im Planungsverfahren für eine nachhaltige Raumentwicklung gelten sowohl für die öffentliche Hand als auch für private Körperschaften. Kinder und Jugendliche bringen in Planungsverfahren unkonventionelle Bedürfnisse und Ideen ein, manchmal aber auch sehr traditionelle Lösungsansätze. Diese zu erkennen, sie richtig zu interpretieren und in eine Planungsidee zu überführen, ist die Aufgabe von Planer/-innen.

Im Rahmen der Tagung geht UNICEF Schweiz Fragestellungen nach wie: Lassen sich Planungsinstrumente auf die Augenhöhe des Kindes für kinderfreundliche Lebensräume transformieren und dann wieder auf die entsprechende Planungsebene projizieren? Wann ist der richtige Zeitpunkt für Partizipation? Was bedeutet Mitwirkung für das berufliche Rollenverständnis von Fachpersonen aus Architektur, Politik, Planung und Pädagogik? Was gibt es heute für Mitwirkungsverfahren auf verschiedenen Planungsebenen? Referentinnen und Referenten bringen Studienresultate, Erfahrungen und Praxisbeispiele ein. Am Nachmittag ermöglicht ein Marketplace zu verschiedenen Schwerpunkthemen eine transdisziplinäre Auseinandersetzung in der Gruppe vor Ort. Wir freuen uns auf Ihr Kommen.

Bei weiteren Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Programm

08.30 Eintreffen und Kaffee

09.15 Begrüssung
Elsbeth Müller, Geschäftsleiterin UNICEF Schweiz

09.20 Begrüssung Kanton Freiburg
Anne-Claude Demierre, Direktorin für Gesundheit und Soziales, Freiburg

09.30 Kinderfreundlicher Lebens(t)raum – Partizipation mit Kindern auf der planerischen Ebene: Illusion oder Realität?
Naomi Gregoris, Redaktion Kultur, «Tageswoche»

09.45 Kinderfreundliche Stadtentwicklung – eine Strategie für die Zukunftsfähigkeit unserer Städte und Gemeinden
Dr. Ing. Peter Apel, Planungsbüro STADTKINDER, Dortmund

10.15 Kaffee

10.45 Architektur trotz Mitwirkung
Prof. Dr. Stefan Kurath, Architekt urbaNplus, Professor ZHAW Architektur, Gestaltung und Bauingenieurwesen

11.15 West Harbour Project Helsinki – Planung für Familien mit Kindern
Matti Kaijansinkko, Projektmanager Hernesaari Masterplan, Stadtplanungsdepartement Helsinki

11.45 Fragen und Antworten, Ausblick Nachmittag
Cornelia Kazis

12.00 Mittagessen

13.30 Vorstellen der Marktstände und Organisation Partizipationsmarkt
Cornelia Kazis

13.45 Start Partizipationsmarkt mit «Good-Practice-Beispielen»

Marketplace 1 (Französisch/Deutsch)
«Ich mache mit!» oder wie Kinder und Jugendliche auf kantonaler Ebene einbezogen werden
Pascal Pernet, Projektverantwortlicher, Service de l’enfance et de la jeunesse SEJ Fribourg

Marketplace 2 (Deutsch/Französisch)
Zwischenräume gestalten & nutzen mit Kindern und Jugendlichen
Nora Howald, Verein ZWISCHENRÄUME

Marketplace 3 (Deutsch/Französisch)
Teilhabe an Räumen, Prozessen und Städten: Kinder- und Jugendpartizipation in der Planung
Gabriela Muri und Anna Suppa

Marketplace 4 (Deutsch)
Bottom-up-Engagement von Kindern und Jugendlichen in der Gemeinde Schmitten
Géraldine Bürgy und Olivier Flechtner, Gemeinde Schmitten

Marketplace 5 (Französisch)
Skate in Le Locle
Jérôme Heim und Annie Surdez, Gemeinde Le Locle

15.30 Kamingespräch
Moderation: Cornelia Kazis

16.15 Schlusswort
Elsbeth Müller, Geschäftsleiterin UNICEF Schweiz

16.30 Ende der Veranstaltung

Anmeldungen

Anmeldungen nehmen wir gerne online entgegen. Bei Fragen wenden Sie sich an Suzanna Dietiker, 044 317 22 81.

Kosten

Die Teilnahme an der Tagung kostet CHF 180.-. Im Betrag inbegriffen sind Tagungsgebühr, Tagungsunterlagen, Stehlunch, Pausenverpflegung. Nach Ihrer Anmeldung senden wir Ihnen für die Zahlung der Tagungsgebühr einen Einzahlungsschein zu.

avl dolmetscher gmbh

Die Tagung wird freundlicherweise unterstützt von avl dolmetscher gmbh.