5 Wege, um online auf deine psychische Gesundheit zu achten

Mischa Liatowitsch
Mischa Liatowitsch

Das Internet bietet viele grossartige Möglichkeiten, um dich zu vernetzen, zu lernen und mit anderen zu teilen, was dir wichtig ist. Es bringt aber auch Herausforderungen mit sich. Falls du dich online je gestresst, neidisch oder einsam gefühlt hast, oder dein Selbstwertgefühl darunter gelitten hat, sei versichert: du bist nicht alleine. Hier findest du fünf Tipps, wie du deiner psychischen Gesundheit Sorge tragen und online einen freundlichen Umgang mit anderen pflegen kannst.

5 ways to better mental health online

1. Vermeide «Doomscrolling»

Achte darauf, wie Social Media und Online-Inhalte deine Gefühle, Gedanken und Handlungen beeinflussen. Wie fühlst du dich dabei? Fühlst du dich beim Lesen der Nachrichten informiert oder eher gestresst? Fühlst du dich gut oder bist du neidisch, wenn du Fotos von Freundinnen und Freunden an einer Party siehst? Schaust du am Morgen als Erstes auf dein Telefon, um die neuesten Nachrichten zu checken oder eher aus reiner Gewohnheit?

Herauszufinden, weshalb du online bist und wie du dich dabei fühlst, kann dir dabei helfen, zu bestimmen, wie viel Zeit du auf Social Media oder Apps verbringen willst. Es ist zwar nicht unbedingt realistisch, jeder Person zu entfolgen, die absichtlich oder unabsichtlich einen negativen Einfluss auf deine Gefühle hat. Aber du kannst versuchen, Inhalte von Accounts, die dir nicht guttun, stumm zu schalten oder einzuschränken. Es ist wichtig, in Erinnerung zu behalten, dass nicht alles, was man online sieht, echt ist – dies gilt auch für Beiträge, die deine Freundinnen und Freunde veröffentlichen. Die Gefühle, welche diese Inhalte in dir hervorrufen, sind hingegen echt.

2. Sei achtsam

Es gibt jede Menge grossartiger Online-Tools und Inhalte, die dazu beitragen, die psychische Gesundheit und das seelische Wohlbefinden zu stärken. Ob Meditations-Apps, die dir beim Entspannen und Konzentrieren helfen, oder Plattformen, welche die Entwicklung deines Identitäts- und Selbstgefühls fördern. Es gibt viele tolle Online-Lerntools, mit denen du etwas Neues wie Zeichnen oder Yoga ausprobieren kannst, sowie Online-Fitnesskurse, die dir helfen, gesund zu bleiben und abzuschalten.

Versuche, positive und motivierende Inhalte und Influencer zu finden, denen du folgen kannst – zum Beispiel Sportler, Sänger, Hobbyköche, Autoren oder andere junge Leute, die offen über Dinge sprechen, die ihnen am Herzen liegen. Denke daran, dass du das Internet und Social Media auch nutzen kannst, um professionelle Hilfe und Informationen zum Thema psychische Gesundheit zu suchen, falls du es benötigst.

3. Schütze dich und andere online

Aktiviere die Datenschutzeinstellungen auf deinen Social-Media-Profilen. Verdecke Webcams bei Nichtgebrauch. Sei vorsichtig, wenn du dich bei Apps und Online-Diensten anmeldest – besonders, wenn dein vollständiger Name, deine Adresse oder dein Foto verlangt wird. Wenn dich etwas, das du im Internet gesehen oder erlebt hast, beunruhigt, solltest du mit einer erwachsenen Vertrauensperson wie einem Elternteil oder einer Lehrkraft darüber sprechen. Zudem hast du die Möglichkeit, den Vorfall auf der betreffenden Plattform zu melden (mache dazu als Beweis Screenshots). Für weitere Unterstützung kannst du dich an vertrauliche Helplines sowie die psychosozialen Dienste in deiner Gegend wenden.

Du kannst auch Menschen in deinem Umfeld helfen. Halte Ausschau für Anzeichen, die darauf schliessen lassen, dass es einer Freundin, einem Freund oder auch einer fremden Person nicht gut geht.

Worte können verletzen. Es ist wichtig, sorgfältig darüber nachzudenken, welche Informationen wir austauschen.

4. Sei freundlich

Nutze Social Media für gute Zwecke, indem du positive und unterstützende Inhalte und Nachrichten mit deinen Freundinnen, Freunden und Familienangehörigen teilst. Du kannst zum Beispiel einem anderen Menschen mitteilen, dass du an ihn denkst, oder einen positiven Kommentar zu einem von ihm geteilten Beitrag hinterlassen. Wenn du dich dabei ertappst, dass du auf eine Nachricht oder einen Beitrag eine negative Antwort geben willst, dann halte kurz inne und überlege dir, ob du es auch anders formulieren oder stattdessen ein persönliches Gespräch führen könntest. Wenn du Nachrichten oder Inhalte siehst oder erhältst, die du als Mobbing oder Beleidigung auffasst, solltest du diese melden und die User blockieren. 

Worte können verletzen. Es ist wichtig, sorgfältig darüber nachzudenken, welche Informationen wir austauschen. Wir haben alle die Fähigkeit, freundlich zu sein und jemandem eine Freude zu machen – lasst uns deshalb Liebe verbreiten, nicht Hass!

5. Bleibe präsent

Die Grenzen zwischen der Online- und der Offline-Welt verschwimmen immer mehr. Weshalb es vielen Leuten schwerfällt, in der Gegenwart zu leben. Ertappst du dich manchmal dabei, dass du das, was du gerade tust, unterbrichst, um es auf Social Media zu posten? Oder dass du dir die Storys deiner Freundinnen und Freunde anschaust, anstatt sie anzurufen oder dich mit ihnen zu treffen? Es ist wichtig, zu versuchen, sich ab und zu auszuklinken und eine Social-Media-Pause einzulegen, um auch im wirklichen Leben Zeit mit Freundinnen, Freunden und Familie zu verbringen. Deine persönliche Sicherheit geht dabei natürlich immer vor. 

Versuche dir persönliche Ziele zu setzen, die realistisch sind. Du könntest zum Beispiel eine Stunde vor dem Schlafengehen nicht mehr online gehen. Aktivitäten wie Meditation, Sport oder Lesen sind ähnlich anregend, sorgen jedoch für mehr Fokus und Entspannung.

Brauchst du Unterstützung im Bereich psychische Gesundheit? Oder willst du einfach mehr über das Thema lernen? Weitere Informationen findest du hier