Eliminierung der Masern: gemeinsames Ziel bis 2015

Die Schweiz hat sich verpflichtet, die Masern auf ihrem Gebiet bis Ende 2015 zu eliminieren. Damit dieses Ziel erreicht werden kann, müssen 95% der Bevölkerung gegen die Krankheit immun sein. Deshalb hat der Bundesrat 2011 die Nationale Strategie zur Masernelimination 2011 bis 2015 verabschiedet. Bund, Kantone und Fachorganisationen arbeiten dafür koordiniert zusammen.

Measles

Die Masern sind keine harmlose Krankheit. Sie können bei Kindern wie bei Erwachsenen schwere Komplikationen verursachen oder sogar zum Tod führen. Seit Anfang dieses Jahres bis Mitte März 2015 wurden in der Schweiz 8 Fälle gemeldet. Die Fallzahlen sind zwischen 2013 und 2014 von 176 auf 23 gesunken (- 87 %). Mit 3 Fällen pro Million Einwohner erreichte die Inzidenzrate 2014 den tiefsten Stand seit Einführung des Meldeobligatoriums für Masern im Jahr 1999. 

Trotz der stark gesunkenen Inzidenz sind in der Schweiz weiterhin sporadisch Fälle - speziell aus dem Ausland - sowie Ausbrüche zu erwarten. Grund ist die immer noch ungenügende Durchimpfungsquote: Das nationale Mittel liegt für zwei Impfdosen bei 86 % für die 2-Jährigen, bei 90 % für die 8-Jährigen und bei 89 % für die 16-Jährigen. Mehrere Länder und Kontinente haben das Ziel der Masernelimination bereits erreicht: Nord- und Südamerika, Finnland,  Australien, Macao, die Mongolei sowie Südkorea sind heute dank Impfung masernfrei. Weitere Länder, wie Island, Portugal, die Tschechische Republik, die Slowakei, Ungarn, Taiwan und ein Teil der Südpazifischen Inseln, stehen kurz vor der Masernelimination.

Damit die Schweiz masernfrei wird, müssen 95% der Bevölkerung gegen die Krankheit immun sein. Immun ist, wer geimpft ist oder die Krankheit bereits durchgemacht hat. Die Impfung ist ein sicheres und wirksames Mittel zur Verhütung der Krankheit. Zuoberst auf der Prioritätenliste steht die Verbesserung der Durchimpfung bei den Kindern. In Zukunft sollen dauerhaft mindestens 95% der Kinder im Alter von zwei Jahren mit zwei Impfdosen geschützt sein. Nach zwei Dosen der MMR-Impfung beträgt der Schutz vor einer Masernerkrankung ungefähr 95%, vor einer Mumpserkrankung über 90 % und vor einer Rötelnerkrankung 98%. Die Impfung schützt bei den meisten vollständig geimpften Personen ein Leben lang.

Wettbewerb

Bund und Kantone lancierten die gemeinsame Informationskampagne «Stopp Masern». Die Verbindung der Schweizer Ärztinnen und Ärzte FMH, die Schweizerische Gesellschaft für Pädiatrie und der Schweizerische Apothekerverband unterstützen die Kampagne. Bis zum 30. Juni kann man auf der Website www.stopmasern.ch sein Wissen zu Masern testen  und dabei unter anderem ein Wellness-Wochenende gewinnen.

Schutz vor Masern – auch für Kinder in Entwicklungsländern

Die Impfung ist ein Akt der Solidarität. Indem man sich selbst schützt, schützt man auch Menschen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können oder deren Impfschutz ungenügend ist. Das betrifft vor allem Säuglinge und Personen mit Immunschwäche. Mit der Impfung kann zudem vermieden werden, dass die Masern in Länder exportiert werden, wo sie bereits eliminiert sind oder wo der Zugang zu medizinischer Versorgung beschränkt ist.

120‘000 Kinder sterben in Entwicklungsländern jährlich an Masern. Dank den weltweiten Impfkampagnen ist die Zahl der Kinder, die an Masern gestorben sind, deutlich zurückgegangen. Seit 2000 konnten schätzungsweise 15,6 Millionen Kinderleben bewahrt werden. UNICEF setzt weltweit Impfprogramme für Kinder um, auch gegen Masern.

Die Solidarität der Schweiz ist gefragt, denn die Schweiz ist eines der Exportländer von Masern. Eine masernfreie Schweiz hilft mit, eine masernfreie Welt zu erreichen.


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