Afghanistan: UNICEF Spendenaufruf über 20 Millionen US-Dollar

Innerhalb von drei Monaten wird lebensrettende humanitäre Hilfe mehr als 200 000 Menschen, darunter 96 000 Kinder, in den am stärksten verwüsteten Gebieten der Provinz Herat erreichen.

Von UNICEF unterstützte Gesundheitsklinik, die im Rahmen der Erdbebenhilfe im Dorf Karnil Wardaka im Bezirk Zinda Jan in der Provinz Herat im Westen Afghanistans eingerichtet wurde.

Nachdem zwei Beben der Stärke 6,3 die Region innerhalb von nur fünf Tagen erschüttert und über 1 000 Menschen getötet haben, benötigen Tausende weitere Menschen dringend lebensrettende Hilfe. 

UNICEF hat am 11. Oktober einen Spendenaufruf über zunächst 20 Millionen US-Dollar gestartet. Dieser umfasst:

  • Erste Hilfe, Notfall- und Traumaversorgung für Neugeborene, Kinder, Jugendliche und Frauen sowohl in städtischen Gesundheitseinrichtungen als auch durch mobile Gesundheitsteams.
  • Trinkwasserversorgungs-Stellen zur Vorbeugung oder Reaktion auf Ausbrüche von akuter wässriger Diarrhöe, die durch beschädigte oder zerstörte Wassersysteme verschlimmert werden. 
  • Instandsetzung von WASH-Einrichtungen in Schulen und Gesundheitseinrichtungen.
  • Untersuchung und Behandlung von Kindern, die von Mangelernährung betroffen sind.
  • Hygienesets für Familien, die Seifen, Wasch- und Badeseife und andere persönliche Hygieneartikel enthalten. Neben der Hygieneförderung wird damit auch das Risiko des Ausbruchs von Krankheiten gemindert.
  • Bargeldhilfe für 1 400 Haushalte in Zinda Jan, dem am stärksten betroffenen Bezirk in der Provinz Herat.
  • Psychosoziale Unterstützung für traumatisierte Kinder und ihre Eltern durch neu eingerichtete kinderfreundliche Räume und die Aufstockung der Zahl der Sozialarbeiter. 
  • Provisorische Lernräume, um die Fortsetzung des Unterrichts zu gewährleisten, während UNICEF beschädigte Schulgebäude überprüft.

Angesichts des bevorstehenden Winters und der zu erwartenden Temperaturen deutlich unter dem Gefrierpunkt ist UNICEF äusserst besorgt um die Kinder und ihr Wohlergehen in den kommenden Monaten. 

«Schon vor dem Erdbeben litten diese Gemeinden unter den Auswirkungen von Konflikten und Unsicherheit, Migration, Dürre, Vertreibung und Armut», so Rushnan Murtaza, amtierender UNICEF-Vize-Vertreterin in Afghanistan. «Diese Belastungen sind nun zusammengekommen und schaffen eine noch nie dagewesene humanitäre Notlage für Kinder. UNICEF und unsere Partner sind seit dem ersten Tag vor Ort und leisten lebensrettende Hilfe für die Kinder, aber wir brauchen zusätzliche Unterstützung, um den Kindern die medizinische Versorgung, den Schutz und das saubere Wasser zu geben, das sie so dringend brauchen.»

Mit den Mitteln aus diesem Aufruf kann UNICEF den dreimonatigen Erdbeben-Hilfeplan für 200 000 Menschen – darunter 96 000 Kinder – in den am stärksten betroffenen Bezirken umsetzen.