Wasser unter Beschuss

In manchen Konfliktregionen der Welt sterben mehr Kinder an Krankheiten, die durch verschmutztes Wasser verursacht werden, als durch direkte Gewalt. Anlässlich des heutigen Weltwassertags hat UNICEF einen Bericht mit eindrücklichen Geschichten veröffentlicht.

Yemen 2018
Ohne sauberes Wasser können Kinder nicht überleben. Jeder Angriff auf die Wasserversorgung, ob fahrlässig oder vorsätzlich, ist deshalb ein Angriff auf die Kinder.

© UNICEF/UN0216971/Ayyashi

Wo bewaffnete Konflikte ausgetragen werden, ist meistens auch die Trinkwasserversorgung beeinträchtigt. Infrastrukturen werden durch die Kampfhandlungen beschädigt, Stromausfälle legen die Pumpen lahm, und niemand kümmert sich um die Instandsetzung alter Leitungen. Besonders kritisch ist die Situation dort, wo Menschen in grosser Zahl vor der Gewalt fliehen und sich im Niemandsland in behelfsmässigen Lagern niederlassen.

Tatsächlich sterben in langjährigen Konflikten fast dreimal so viele Kinder unter fünfzehn Jahren an Durchfallerkrankungen wie durch direkte Gewalt. Noch viel grösser ist die Gefahr für die kleinen Kinder unter fünf Jahren: Fast zwanzigmal so viele sterben an Krankheiten, die durch verschmutztes Wasser verursacht werden, wie durch Waffengewalt.

Bangladesh 2018
Ein Flüchtlingslager der Rohingya in der Nähe des Dorfs Ali Khali in Cox’s Bazar, Bangladesh. Weil das Grundwasser der Region für Bohrlöcher nicht ausreicht, liefern Lastwagen zweimal täglich Trinkwasser ins Lager.

© UNICEF/UN0235170/LeMoyne

UNICEF ist in einigen der gefährlichsten Regionen der Welt im Einsatz, um Kinder in Not mit sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen zu versorgen. Was das bedeutet, zeigt der Bericht «Water under Fire», den das Kinderhilfswerk heute anlässlich des Weltwassertags veröffentlicht hat, anhand von Beispielen aus drei Ländern.

Yemen 2017
Menschen stehen in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa Schlange, um an einem von UNICEF bereitgestellten Wassertank ihre Kanister zu füllen.

© UNICEF/UN057350/Algabal