Kinderrechtskrise in Sahelzone wegen Covid-19 massiv verschlimmert

Die Zahl der Kinder, die in der zentralen Sahelzone auf Schutz angewiesen sind, steigt um mehr als 80% - von 1,2 Millionen Kindern im Jahr 2019 auf rund 2,3 Millionen Kinder im Jahr 2020. Gründe dafür sind die zunehmende Gewalt, aber auch die Folgen von Covid-19.

© UNICEF/UNI317113/Coulibaly

Burkina Faso, Mali und Niger erleben seit einiger Zeit beispiellose Gewalt. Bewaffnete Konflikte sind für die Menschen in der zentralen Sahelzone trauriger Alltag. Millionen von Menschen leben im eigenen Land vertrieben. Gleichzeitig zählt die zentrale Sahelzone zu der Region in Afrika, die am meisten von Covid-19 betroffen ist. 

Das Coronavirus verschlimmert die ohnehin schon kritische Situation vieler Kinder in der Sahelzone weiter. In allen drei Ländern wurden die Schulen geschlossen, um die Ausbreitung des Virus zu bremsen. Bereits vor der Pandemie besuchten rund 8 Millionen Mädchen und Buben zwischen 6 und 14 Jahren keinen Unterricht. Diese Zahl ist nun auf rund 12 Millionen gestiegen. Durch die Schulschliessungen steigt für sie das Risiko der Rekrutierung durch bewaffnete Gruppierungen, sexueller Ausbeutung, Kinderarbeit und anderer Formen von Ausbeutung oder Missbrauch.

UNICEF ist vor Ort in Burkina Faso, Mali und Niger und arbeitet mit seinen Partnern daran, Kindern mit dem Nötigsten zu versorgen – in den Bereichen Schutz, Bildung, Gesundheit, Ernährung, Wasser und Hygiene. Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen benötigt für das Jahr 2020 268 Million US-Dollar für die humanitäre Hilfe in der zentralen Sahelzone.