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Gemeinsam gegen das Coronavirus

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Gemeinsam gegen das Coronavirus

Die Covid-19-Pandemie hat das Leben von Kindern und ihren Familien rund um den Globus erschüttert. UNICEF arbeitet an vorderster Front um die Ausbreitung von Covid-19 zu verlangsamen und die Auswirkungen auf Kinder weltweit zu minimieren: von der Bereitstellung lebensrettender medizinischer Hilfsgüter über den Bau von Wasser- und Hygieneeinrichtungen bis hin zur Versorgung von Mädchen und Buben mit Bildung und Schutz.

Milliarden Kinder

1,6
waren aufgrund von Corona 2020 von Schulschliessungen betroffen

Milliarden Menschen

3
haben keinen Zugang zu Waschmöglichkeiten

Menschen weltweit

591,7 Mio.
haben sich bereits mit dem Coronavirus infiziert (Stand 19. August 2022)

Noch immer breitet sich das Coronavirus weiter aus. Und während sich reiche Industrienationen schon früh Millionen von Impfdosen sichern konnten, bleiben ärmere Länder aussen vor. Die rasante Verbreitung neuer Covid-19-Varianten verschärft die Situation zusätzlich. 

Kinder sind nicht das Gesicht dieser Pandemie. Aber sie laufen Gefahr, zu den grössten Opfern zu werden. Ihr Leben wurde von heute auf morgen komplett auf den Kopf gestellt. Die Pandemie hat Auswirkungen auf alle Bereiche ihres Alltags – ihre Bildung, ihre Gesundheit, ihre Ernährung und nicht zuletzt ihr Wohlbefinden. Je länger die Corona-Krise andauert, desto gravierender sind diese. Das Virus bedroht Mädchen und Buben, die bereits durch Krieg, Krankheit, Hunger und Armut geschwächt sind, denn ihr Überleben hängt von einem funktionierenden Gesundheitssystem, lebensrettender Nahrung, sauberem Wasser und medizinischer Versorgung ab.

Nur wenn Covid-19 global unter Kontrolle gebracht werden kann, ist ein Ausweg aus der Pandemie möglich. 
 

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Auswirkungen auf Kinder weltweit

Obwohl die Auswirkungen der Pandemie noch nicht vollständig erfasst sind, zeichnet sich auf vielen Ebenen bereits jetzt ein düsteres Bild ab:

Bedrohungen für das Überleben und die Gesundheit von Kindern

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80 Millionen Kinder unter einem Jahr ohne lebensrettende Impfstoffe

Weil Gesundheitssysteme überlastet sind und lebensrettende Gesundheitsdienste wie Impfungen unterbrochen werden, wird mit einem verheerenden Anstieg der Kindersterblichkeit gerechnet. Aufgrund der Covid-19-Massnahmen können etwa 80 Millionen Kinder unter 1 Jahr in mindestens 68 Ländern keine lebensrettenden Impfstoffe erhalten. Weitere 124 000 Kinder könnten mit HIV infiziert werden, wenn die Präventionsdienste für 6 Monate unterbrochen werden.

Die Pandemie droht die jahrzehntelangen Fortschritte, die auf der ganzen Welt bei der Beseitigung vermeidbarer Todesfälle bei Kindern gemacht wurden, zunichte zu machen.

Mehr Kinder leiden an Unterernährung

nutrition
Im Jahr 2020 haben 44 Millionen Kinder an akuter Mangelernährung gelitten

Heute sind immer mehr Kinder unterernährt, weil sich die Qualität ihrer Ernährung aufgrund der Folgen der Covid-19-Pandemie verschlechtert hat. Die Folgen der Covid-19-Pandemie haben tausende Familien und Kinder in die Armut getrieben und bedrohen so die Ernährungssicherheit. Schätzungen zufolge haben im Jahr 2020, mindestens 44 Millionen Kinder an akuter Mangelernährung gelitten.  

Mehr Haushalte werden in die Armut getrieben

Icon Social Inclusion
Zusätzliche 142 Millionen Kinder von Armut bedroht

Da Familien aufgrund von Covid-19 ihre Einkommensquellen verlieren und die Weltwirtschaft in eine Rezession gestürzt ist, fallen mehr Haushalte in monetäre Armut. Für die ärmsten Familien ist die Situation katastrophal. Die globale sozioökonomische Krise, die durch die Pandemie verursacht wurde, könnte 142 Millionen weitere Kinder in Entwicklungsländern in monetäre Armut stürzen, so die Hochrechnungen ab November 2020. Die Gesamtzahl der Kinder, die weltweit in armen Haushalten leben, könnte auf etwas mehr als 725 Millionen ansteigen, wenn es keine mildernden Massnahmen gibt. Fast zwei Drittel dieser Kinder leben in Afrika südlich der Sahara und in Südasien.

Erhöhte Risiken von Gewalt, Ausbeutung und Missbrauch

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Für 1,8 Milliarden Kinder ist der Zugang zu Schutz eingeschränkt

Lockdown-Massnahmen können Kinder einer Reihe von Risiken aussetzen, wie Spannungen im Haushalt, zusätzlichen Stressfaktoren für die Betreuungspersonen, wirtschaftlicher Unsicherheit, Arbeitsplatzverlust oder der Wegfall des Einkommens und sozialer Isolation. Dies sind wohlbekannte Risikofaktoren für häusliche Gewalt. Schätzungsweise 1,8 Milliarden Kinder leben in den 104 Ländern, in denen die Dienste zur Gewaltprävention und -bekämpfung aufgrund von Covid-19 geschwächt wurden. Zudem könnten ungefähr 10 Millionen zusätzliche Kinderehen bis zum Ende des Jahrzehnts aufgrund der Pandemie entstehen.

Dramatische Verschärfung der Lernkrise

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Eines von sieben Kindern weltweit hat drei Viertel des Unterrichts verpasst

Die potenziellen Verluste, die beim Lernen für die heutige junge Generation und bei der Entwicklung ihres Humankapitals entstehen können, sind kaum zu ermessen. Schulen für mehr als 168 Millionen Kinder weltweit waren aufgrund von Covid-19-Massnahmen fast ein ganzes Jahr lang komplett geschlossen (Stand März 2021). Darüber hinaus haben rund 214 Millionen Kinder weltweit - oder eines von sieben - mehr als drei Viertel des Unterrichts verpasst.

UNICEF setzt alles daran, dass die Covid-19-Pandemie nicht zu einer dauerhaften Krise für Kinder wird. 

Gemeinsam gegen das Coronavirus

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Gemeinsam haben wir schon einiges erreicht im Kampf gegen das Coronavirus. Seit Beginn der Reaktion auf die Coronavirus-Pandemie Anfang 2020 haben UNICEF und seine Partner 153 Länder und Gebiete mit wichtigen Hilfsgütern und finanzieller/technischer Hilfe unterstützt und 261 Millionen Kinder mit lebenswichtigen Leistungen in den Bereichen Gesundheit, Ernährung, Bildung, Kinderschutz, Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene (WASH), geschlechtsspezifische Gewalt und Sozialschutz erreicht.

  • Wir verteilen einfache, aber effektive Hilfsgüter wie Seife in Gemeinden, Schulen und öffentlichen Einrichtungen. 

  • Wir stellen medizinische Artikel und Schutzausrüstung für das Gesundheitspersonal bereit, zum Beispiel Einweghandschuhe und Schutzanzüge. 

  • Wir sorgen dafür, dass es auch in Entwicklungsländern und Krisenregionen eine medizinische Grundversorgung gibt. Wir schulen Gesundheitspersonal und kümmern uns etwa um Impfungen und Geburtsvorsorge. 

  • Wir klären weltweit Kinder und ihre Familien darüber auf, wie wichtig einfache Hygieneregeln wie Händewaschen sind, um sich zu schützen. Unsere Helfer vermitteln diese Botschaft zum Beispiel im Fernsehen, über Social Media, Radio oder auf öffentlichen Plätzen

  • UNICEF hilft dabei, Kinder zu schützen und durch diese Krisenzeit zu begleiten. Unsere Mitarbeiter sprechen mit den Kindern und helfen ihnen zum Beispiel durch Spielen, schwierige Erlebnisse zu verarbeiten.

  • Nur drei von fünf Menschen weltweit verfügen überhaupt über einfache Möglichkeiten, sich zu waschen. Wir arbeiten kontinuierlich daran, mehr Menschen Zugang zu Waschgelegenheiten zu ermöglichen.

  • Wir setzen uns dafür ein, dass Kinder weiter lernen können, und wir helfen, Lernangebote zu schaffen. Dafür beraten wir auch Regierungen. 

Indonesien Coronavirus

Indonesien, das grösste und bevölkerungsreichste Land in Südostasien, hat die höchste Anzahl von Covid-19-Fällen in der Region. Bis zum 7. Juli 2021 wurden insgesamt 2,3 Millionen Covid-19-Fälle und 62 908 Todesfälle im Land bestätigt. Nach einem rückläufigen Trend bei den Fällen und Todesfällen im März 2021 verzeichnet Indonesien nun einen Anstieg der Covid-Fälle, darunter auch die hochinfektiöse Delta-Variante, die das Gesundheitssystem belastet.

Mehr als ein Jahr nach Ausbruch der Pandemie sind 80 Millionen Kinder und Jugendliche in Indonesien mit weitreichenden sekundären Auswirkungen auf ihre Lernfähigkeit, Gesundheit, Ernährung und wirtschaftliche Sicherheit konfrontiert. Im Jahr 2020 führte die Unterbrechung der Versorgung durch dörfliche Gesundheitsposten zu einem Rückgang der Impfraten um bis zu 56 Prozent. Bis Juli 2021 hatten nur 34 Prozent der Schulen den Frontalunterricht wieder aufgenommen. Fast drei Viertel (74 Prozent) der Haushalte mussten Einkommenseinbussen hinnehmen, und fast 30 Prozent waren besorgt, dass sie ihre Familien aufgrund von Einkommenseinbussen und Lebensmittelunterbrechungen nicht ernähren können.

Die indonesische Regierung hat fast 8,4 Millionen Covid-19-Impfdosen über das Impfprogramm COVAX erhalten. UNICEF unterstützt die Regierung bei der Bereitstellung des Impfstoffs auf nationaler Ebene und in allen 34 Provinzen, wobei auch vorrangige Gruppen wie Lehrer und ältere Menschen angesprochen werden.

Ruanda

Mit einer Verdoppelung der Fälle in Afrika alle drei Wochen hat sich die Delta-Variante von Covid-19 in 16 Ländern ausgebreitet und ist in drei der fünf Nationen mit den höchsten Fallzahlen vertreten. 

Zusammen mit Alpha und Beta löst Delta eine aggressive dritte Welle in Afrika aus, wobei die Fallzahlen laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) schneller steigen als alle früheren Spitzenwerte. 

WHO-Experten warnten, dass die Zahlen in sechs aufeinanderfolgenden Wochen gestiegen sind, in der letzten Woche um 25% auf 202 000 positive Fälle. Auch die Zahl der Todesfälle stieg in 38 afrikanischen Ländern um 15% auf fast 3 000.

Der Anstieg der Fälle wird durch eine Mischung aus öffentlicher Ermüdung, sozialer Vermischung, ineffektiver Nutzung öffentlicher Gesundheits- und Sozialmassnahmen und Ungleichheit bei der Impfung sowie der Verbreitung neuer Varianten angetrieben.

Acht Impfstoffe wurden für die WHO-Notfallliste zugelassen, doch die Lieferungen nach Afrika sind faktisch versiegt. Nur 15 Millionen Menschen - gerade einmal 1,2 Prozent der afrikanischen Bevölkerung - sind vollständig geimpft.

«Die Geschwindigkeit und das Ausmass der dritten Welle ist nichts, was wir bisher gesehen haben. Die ungezügelte Ausbreitung von mehr ansteckenden Varianten hebt die Bedrohung für Afrika auf eine ganz neue Ebene. Mehr Übertragungen bedeuten mehr schwere Erkrankungen und mehr Todesfälle, deshalb müssen alle jetzt handeln und die Präventionsmassnahmen verstärken, um zu verhindern, dass aus einem Notfall eine Tragödie wird.» 

Dr. Matshidiso Moeti, WHO-Regionaldirektor für Afrika
Brasilien

Brasilien ist das am stärksten von der Covid-19-Pandemie betroffene Land Lateinamerikas. Bis zum 13. Juli 2021 hatte das Land etwa 19 Millionen Fälle gemeldet. Es folgte Argentinien mit mehr als 4,6 Millionen bestätigten Covid-19-Fällen. Insgesamt wurden in der Region fast 39 Millionen diagnostizierte Patienten sowie eine wachsende Zahl von tödlichen Covid-19-Fällen registriert.

Ein wesentlicher Grund liegt hierfür in der Mutation des Virus. So konnte sich das Virus aufgrund unzureichender Sicherheitsmassnahmen ungehindert verbreiten, was zu einer Re-Infektion bereits genesener Corona-Patienten führt.

Die Covid-19-Pandemie hat verheerende Auswirkungen auf Brasilien, was zum Teil auf die hohe Einkommensungleichheit im Land zurückzuführen ist.

Die Covid-19 Inzidenzrate ist in den nord- und nordöstlichen Regionen viel höher, denn hier ist die Ungleichheit zwischen armen und reichen Bevölkerungsgruppen besonders gross. Indigene Gemeinschaften, Quilombolas, Menschen afrikanischer Abstammung und marginalisierte städtische Gemeinden sind am stärksten betroffen und benötigen dringend zusätzliche Unterstützung.