Zunahme von Kindesmisshandlungen: Wir handeln!

Im letzten Jahr hat das Kinderspital Zürich 647 Verdachtsfälle von Kindsmisshandlungen festgestellt. So viele wie noch nie. UNICEF Schweiz und Liechtenstein engagiert sich in der Prävention und Sensibilisierung von Fachpersonen im Umgang mit gewaltbetroffenen Kindern. 

© UNICEF/UN0382473/Knecht

Die Zahlen, die die Kinderschutzgruppe und Opferberatungsstelle des Universitäts-Kinderspitals Zürich (Kispi) am Mittwoch publizierten, sind erschreckend: Bei 647 Kindern bestand ein Verdacht auf körperliche und psychische Misshandlung, sexueller Missbrauch, Vernachlässigung oder Münchhausen Stellvertreter-Syndrom. 

Die weitere Zunahme der Verdachtsfälle von Kindesmisshandlung zeigt die Brisanz des Themas Gewalt gegen Kinder und Jugendlichen erneut auf. Präventionsmassnahmen sind dringend erforderlich. UNICEF Schweiz und Liechtenstein hat sich aktiv für die gesetzliche Verankerung des Gewaltverbots in der Erziehung eingesetzt, die der Ständerat schliesslich im Dezember 2022 befürwortet hat. Dies war dringend nötig. Denn damit Kinder und Jugendliche sich gesund entwickeln können, braucht es eine Gesetzgebung, die ihren vollumfänglichen Schutz sicherstellt. 

Neben der Prävention sind auch Sensibilisierungsmassnahmen für Fachpersonen im Umgang mit gewaltbetroffenen Kindern und Jugendlichen entscheidend. UNICEF Schweiz und Liechtenstein entwickelt zu diesem Zweck gemeinsam mit der «Interessensgemeinschaft für Qualität im Kindesschutz» und der Hochschule Luzern transdisziplinäre Qualitätsstandards im Kinderschutz, die dieses Jahr veröffentlicht werden.

Zudem setzen wir uns dafür ein, dass Abklärungen und Verfahren kindgerecht durchgeführt werden und Kinder und Jugendliche dabei ernst genommen werden: