Der bewaffnete Konflikt im Sudan gefährdet das Leben von Millionen Kindern. Ganze Familien sind im Kreuzfeuer der schweren Gefechte gefangen, es fehlt an Nahrung, sauberem Wasser, Schutz und medizinischer Versorgung. Der Bedarf an humanitärer Hilfe ist so hoch wie nie zuvor.
Die Situation
Am 15. April 2023 brachen gewaltvolle Kämpfe zwischen den «Rapid Support Forces» (RSF) und den sudanesischen Streitkräften (Sudanese Armed Forces) in vielen Teilen der Hauptstadt Khartum und weiteren Gebieten aus. Berichten zufolge wurden mindestens 459 Menschen getötet – darunter auch mehrere Kinder (Stand 24. April). Weitere 4000 Personen wurden verletzt und befinden sich in unmittelbarer Gefahr (Stand 24. April). Die Kinder stehen unter Schock und sind physisch und psychisch angeschlagen. Darüber hinaus hat der Mangel an Nahrungsmitteln, Treibstoff und Trinkwasser die humanitäre Notlage im gesamten Sudan verschärft.
Viele Familien sind im Kreuzfeuer in ihren Häusern gefangen und haben kaum oder gar keinen Zugang zu Strom. Die Kämpfe stellen eine unmittelbare Gefahr für ihr Überleben dar. Bereits vor den Ausschreitungen waren Millionen Menschen im Sudan auf der Flucht: 3,7 Millionen Menschen davon in ihrem eigenen Land. Als Binnenflüchtlinge leben sie seit Jahren in Flüchtlingscamps und Notunterkünften. Der bewaffnete Konflikt hat die Fluchtbewegungen noch stärker wachsen lassen. Auf der Suche nach Schutz müssen zehntausende Menschen ihre Heimat verlassen und suchen Zuflucht in den umliegenden Nachbarländern wie Tschad, Ägypten oder dem Südsudan.
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«Wir sind besorgt über die verheerenden Kämpfe im Sudan und die Auswirkungen auf Kinder und Familien. Gewalt ist keine Lösung und muss aufhören. UNICEF appelliert an alle Parteien, Mädchen und Buben unverzüglich zu schützen und die Rechte und das Wohlergehen aller Kinder zu respektieren.»
Der aktuelle Konflikt verschärft die ohnehin schon prekäre Situation für Mädchen und Buben im Sudan. Bereits vor den gewaltvollen Ausschreitungen waren 15,8 Millionen Menschen im Land auf humanitäre Hilfe angewiesen – unter ihnen 8,5 Millionen Kinder. Der Militärputsch im Oktober 2021 hat zu starken politischen Unruhen innerhalb des Landes geführt. Die ökonomische und soziale Situation verschlechterte sich zunehmend. Hinzu kommt, dass der Sudan eine der höchsten Mangelernährungsraten bei Kindern unter fünf Jahren weltweit aufweist. Die andauernden Kämpfe haben die lebensrettende Behandlung von etwa 50 000 schwer mangelernährten Kleinkindern unterbrochen: Ihr Leben ist in unmittelbarer Gefahr.
So helfen Sie mit Ihrer Spende
Trotz der gefährlichen Sicherheitslage im ganzen Land ist UNICEF im Sudan für die Kinder und ihre Familien im Einsatz. In enger Zusammenarbeit mit Partnern vor Ort sind wir bemüht, auch die schwer zugänglichen Regionen zu erreichen und überlebenswichtige Hilfe zu leisten.
- Der Schutz der betroffenen Kinder steht an oberster Priorität;
- geflüchtete Kinder erhalten psychosoziale Unterstützung, um ihre Traumata verarbeiten zu können;
- Gesundheitseinrichtungen werden mit lebenswichtigen Medikamenten versorgt;
- Der Zugang zu Wasser- und Gesundheitsversorgung wird ermöglicht;
- Notschulen werden eingerichtet und nötiges Schulmaterial für die Kinder bereitgestellt;
- mangelernährte Kleinkinder werden mit spezieller therapeutischer Nahrung versorgt.