Gemeinsam gegen Kinderarbeit in Ghana
Ghana gehört zu den grössten Kakaoanbauländern der Welt. Kakao wird überwiegend in Kleinstbetrieben angebaut, die von Familien geführt werden. In den Betrieben arbeiten oft auch Minderjährige mit. Kinderarbeit ist in Ghana weit verbreitet: 28 Prozent der Kinder zwischen 5 und 17 Jahren sind davon betroffen.

Ursachen dafür sind lokale Gewohnheiten und soziale Normen, aber auch ein fehlender Zugang zu Bildung und sozialen Diensten. Die wirtschaftliche Lage verschärft das Problem. In Ghana gibt es zahlreiche Bemühungen zum Monitoring von Kinderarbeit – die Systeme sind jedoch kaum aufeinander abgestimmt. Dies untergräbt die Fähigkeit der Behörden, wirksam gegen Kinderarbeit vorzugehen.
UNICEF Ghana führt deshalb in Zusammenarbeit mit der International Cocoa Initiative seit Anfang 2024 ein Pilotprojekt durch, welches relevante Akteure aus dem öffentlichen Sektor und der Privatwirtschaft zusammenbringt, um der Kinderarbeit bestimmt entgegenzutreten. Das Unterfangen wird vom Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) sowie von der Schweizer Plattform für Nachhaltigen Kakao unterstützt. Ziel dieser «Public Private Partnership» ist es, lokale Regierungsstrukturen zu stärken, um Monitoring-Systeme gegen Kinderarbeit aufeinander abzustimmen und den Zugang zu Sozialdienstleistungen für die Bevölkerung zu verbessern. Zudem soll die sektorübergreifende Koordination verbessert werden. Im ersten Pilotjahr konnten bereits wichtige Weichen gestellt werden. So fanden bereits zahlreiche Koordinationssitzungen zwischen verschiedenen Projektakteuren sowie Anhörungen von Gemeindemitgliedern statt.