Kinderfreundlicher Verkehrsraum

Die Ausgestaltung des Verkehrsraums hat einen grossen Einfluss auf die Entwicklung und das Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen. Sie entscheidet massgeblich mit, ob und in welchem Ausmass sich Kinder und Jugendliche autonom im öffentlichen Raum aufhalten und bewegen können.

Zeichnung von Verkehrsteilnehmenden
© illustriert.ch

Der öffentliche Raum hat für Kinder und Jugendliche in den letzten Jahrzehnten aufgrund der Zunahme des Verkehrs an Zugänglichkeit verloren. Das zeigt sich in einem Rückgang des autonomen Aufenthalts und der autonomen Mobilität von Kindern und Jugendlichen im öffentlichen Raum. Abgase, Lärm und die Unübersichtlichkeit an Orten mit hohem Verkehrsaufkommen haben negative Auswirkungen auf ihr Wohlbefinden. Hinzu kommt, dass Kinder und Jugendliche sich an stark befahrenen Strassen permanent auf Sicherheitsaspekte konzentrieren müssen, um sich und andere nicht zu gefährden. Das steht in Kontrast zur spielerischen Veranlagung, mit der Kinder ihre Umwelt entdecken. Ob und in welchem Ausmass sich Kinder und Jugendliche im öffentlichen Raum bewegen können, hängt auch von ihrer sozialen Stellung in der Gesellschaft ab. Familien mit tieferem sozioökonomischem Status leben häufiger an verkehrsreichen Lagen. Kinder und Jugendliche, die an vielbefahrenen Strassen oder Kreuzungen leben, müssen folglich häufiger gefährlichere Strassen überqueren. Auch stehen ihnen seltener Spiel- und Begegnungsräume zur Verfügung, die sie selbstständig und sicher erreichen können. Sie tragen dadurch ein erhöhtes Unfallrisiko und haben nur eingeschränkte Möglichkeiten, sich draussen selbstständig zu bewegen und zu spielen.

UNICEF setzt sich dafür ein, dass Kinder und Jugendliche auch im Verkehrsraum geschützt, gefördert und beteiligt werden.