Nach mehr als anderthalb Jahren Krieg fehlt es im Gazastreifen an fast allem. Ein Ende der Gewalt ist nicht in Sicht. Die grössten Leidtragenden sind die Kinder. Kindheit braucht Frieden. Dafür setzt sich UNICEF Tag für Tag mit aller Kraft ein.
Die Situation
Seit den verheerenden Terrorangriffen der Hamas auf Israel am 07. Oktober 2023 herrscht im Gazastreifen Krieg. Den höchsten Preis für die andauernde Gewalt zahlen alle betroffenen Kinder, obwohl sie keinerlei Verantwortung dafür tragen. Seit Kriegsbeginn wurden im Gazastreifen gemäss Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums mehr als 15 000 Kinder getötet, mehr als 34 000 verletzt und fast eine Million Kinder mehrfach vertrieben. 3,3 Millionen Menschen, davon 1,7 Millionen Kinder, sind auf humanitäre Hilfe angewiesen.
Doch der Zugang zu grundlegenden Versorgungsleistungen bleibt ihnen grösstenteils verwehrt. Viele Häuser, Spitäler und Schulen liegen in Schutt und Asche. Es fehlt an Essen, sauberem Wasser und medizinischer Versorgung.
So helfen Sie mit Ihrer Spende
Auch wenn aktuell aufgrund der Blockade nur wenige bis keine Hilfsgüter in den Gazastreifen eingeführt werden können, ist Ihre Spende wichtiger denn je. Denn sie ermöglicht es UNICEF, lebensrettende Dienstleistungen im Gazastreifen fortzuführen.
Die UNICEF-Mitarbeitenden im Gazastreifen kümmern sich zusammen mit Partnern um:
Wasser
Mangelernährung
Zusammenführung
Impfungen
Bildungsinitiativen
Geldtransfers
UNICEF war vor und während des Kriegs im Gazastreifen – und bleibt auch weiterhin an der Seite der Menschen dort.
Häufige Fragen und Antworten zum Krieg in Gaza
UNICEF beschafft Hilfsgüter wie sauberes Wasser, Impfstoffe, medizinische Hilfsgüter, Hygienesets, therapeutische Spezialnahrung für mangelernährte Kinder. Darüber hinaus liefert UNICEF auch Generatoren, Treibstoff, mobile Toiletten, Planen, Zelte, Kleidung und Decken. Diese bringen wir dann mit LKW in den Gazastreifen und verteilen sie dort.
Während der 42-tägigen Waffenruhe konnte UNICEF rund 40 000 Tonnen Hilfsgüter in den Gazastreifen einführen und vorlagern. Diese wurden während der 11-wöchigen Blockade, in der keinerlei humanitäre Hilfe mehr eingeführt werden konnte, fast vollständig aufgebraucht. Inzwischen dürfen eingeschränkt wieder Hilfsgüter in den Gazastreifen geliefert werden.
Mit den Spenden werden aber auch humanitäre Bargeldtransfers, die Löhne von Mitarbeitenden im Gazastreifen, sowie die Programme vor Ort finanziert. Es ist dringend erforderlich, diese lebenswichtigen Dienstleistungen aufrechtzuerhalten.
Zu diesen Dienstleistungen zählen unter anderem die frühzeitige Identifizierung von mangelernährten Kindern und deren Behandlung, die Sicherstellung der Wasserversorgung dank Entsalzungsanlagen oder psychosoziale Unterstützung für traumatisierte Kinder.
UNICEF ist weiterhin im Gazastreifen präsent – mit nationalem und internationalem Personal, das unermüdlich daran arbeitet, Kinder und Familien in grösster Not zu unterstützen. Gemeinsam mit Partnerorganisationen leisten wir Hilfe unter extrem schwierigen Bedingungen.
Trotz der aktuellen Zugangsbeschränkungen nutzen wir jedes mögliche Zeitfenster und jede Gelegenheit, um lebensrettende Güter in den Gazastreifen zu bringen – und bereiten gleichzeitig umfassende Hilfsmassnahmen vor, die sofort aktiviert werden können, sobald sich der Zugang verbessert.
Die Bekämpfung von Mangelernährung ist dabei nicht mit der Lieferung von Nahrungsmitteln allein getan: Kinder, die hungern, sterben oft nicht am Hunger selbst – sondern an einfachen Infektionen oder Krankheiten, gegen die ihr geschwächtes Immunsystem nicht mehr ankämpfen kann – etwa weil ihnen der Zugang zu medizinischer Versorgung, sauberem Trinkwasser, angemessener Sanitärversorgung und ein geschütztes Umfeld fehlen. Nur ein koordinierter, sektorenübergreifender Ansatz – bestehend aus Ernährung, Gesundheit, Wasser- und Hygienemassnahmen (WASH) – kann das Überleben dieser Kinder sichern.
Ihre Spende hilft dabei direkt mit: Sie ermöglicht den Einsatz unseres Personals, unterstützt die lokale Zusammenarbeit, die Lagerhaltung, die Logistik – und sorgt dafür, dass lebenswichtige Hilfe bereitsteht, sobald wir sie zu den Kindern bringen können.
UNICEF verurteilt die furchtbaren Angriffe auf Israel und die Folgen für Kinder und Familien seit dem 7. Oktober 2023. Jedes Kind muss vor Gewalt geschützt sein. UNICEF fordert, dass uneingeschränkt alle Geiseln, die noch in Gaza festgehalten werden, unverzüglich freikommen und zu ihren Angehörigen zurückkehren. Die Kinder in der Region brauchen eine dauerhafte Waffenruhe. Zugleich muss sichergestellt sein, dass der Zugang für humanitäre Hilfe jederzeit möglich ist.
In Israel ist UNICEF seit 2009 als eines von weltweit 33 UNICEF-Nationalkomitees aktiv. Das israelische Nationalkomitee wirbt um Unterstützung für die UNICEF-Arbeit weltweit und setzt sich für die Förderung und Sensibilisierung für Kinderrechte ein.
Mit Programmarbeit ist UNICEF in Israel aktuell nicht aktiv. Länder mit höherem Einkommen – wie Israel – sind in der Regel selbst in der Lage, die Kinder im Land angemessen zu versorgen. Aus diesem Grund gibt es keinen UNICEF-Spendenaufruf für die Kinder, die in Israel leben. UNICEF ist mit den zuständigen Stellen in Israel im Gespräch, wie UNICEF angesichts der weitreichenden Folgen des grausamen Angriffs vom 7. Oktober 2023 unterstützen kann.