UNICEF - Kinderfreundliche Lebensräume

Kinderfreundliche Lebensräume

UNICEF Schweiz und Liechtenstein engagiert sich seit Jahren mit der Umsetzung der Initiative der «Kinderfreundlichen Gemeinden» und mit dem Fachbereich «Kinderfreundliche Lebensräume» für eine «Kindgerechte Gemeinde- und Stadtentwicklung». Dieser Fachbereich konnte jahrelang durch die Unterstützung der Paul Schiller Stiftung ausgebaut und weiterentwickelt werden. 

«Kinder sind eine Art Indikatorspezies. Wenn wir eine erfolgreiche Stadt für Kinder bauen können, werden wir eine erfolgreiche Stadt für alle Menschen haben. »

Enrique Peñalosa, Bürgermeister von Bogotà
UNICEF - Kinderfreundliche Lebensräume - Successful cities

Autonomieerfahrungen und Identitätsbildung sind wichtige Bestandteile der Entwicklung eines Kindes. Beides findet in Räumen statt, in denen die Kinder leben, sich bewegen, die sie gestalten und sich aneignen können. Dabei tragen die Gemeinden, Städte, Planer/-innen sowie andere Entscheidungsträger/-innen für die Lebensfelder der Kinder und Jugendlichen eine entscheidende Rolle und Verantwortung. 
Der Alltag von Kindern und die darin vorkommenden Räume verändern sich stets. Immer weniger Kinder haben heute Gelegenheit, auf eigene Faust ihr Umfeld zu erkunden, Spuren zu hinterlassen – sei es mit Streifzügen durchs Quartier oder beim spontanen Spielen und erobern von Nischen mit Freunden. Stattessen spielt sich ihr Alltag zunehmend in einem pädagogisch betreuten Kontext ab und oftmals geht dies einher mit einer Verschiebung in Innenräume. Das hat Auswirkungen auf die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen.

«Kind sein heisst, sich in Raum und Zeit orientieren zu lernen, sich Raum und Zeit anzueignen und sich mit Raum und Zeit zu identifizieren.»

Bericht zur Umfrage «Kinder von heute im Raum von morgen»
UNICEF - Kinderfreundliche Lebensräume - Kinder von heute

UNICEF Schweiz und Liechtenstein setzt sich im Kompetenzbereich der «Kinderfreundlichen Lebensräume» für Freiräume ein, die individuell und autonom angeeignet werden können, viel soziale und naturnahe Interaktion zulassen und unter Einbezug der Kinder und Jugendlichen entstehen. Dinge zu entdecken, selber aktiv zu werden und dabei Selbstwirksamkeit zu erfahren, bildet und macht unsere Kinder stark. «Kinderfreundliche Lebensräume» bieten ein wichtiges Lern- und Entwicklungsfeld für Kinder und Jugendliche und tragen dazu bei, dass Kinder ihre, durch die UN-Kinderrechtskonvention verbrieften Rechte wahrnehmen können. Mittels Sensibilisierungsarbeit, Vernetzungsmöglichkeiten, Fachveranstaltungen, Studien und Publikationen macht sich UNICEF stark für die Entwicklung und den Erhalt von «Kinderfreundlichen Lebensräumen».


Das im April 2020 veröffentlichte Handbuch «Planung und Gestaltung von Kinderfreundlichen Lebensräumen» richtet sich an alle Fachpersonen mit Einfluss auf die Lebensfelder der Kinder und Jugendlichen. Spezifische modulare Checklisten für Fachpersonen aus Raumplanung, Bau, Politik, Bildung, Kinderschutz, Gesundheit und Soziales, sowie für die Zivilgesellschaft ergänzen den Grundlagenteil.

Der dritte Teil des Handbuches besteht aus einer Online-Sammlung von Fallbeispielen von verschiedenen Akteuren sowie Gemeinden, die unterschiedliche Aspekte und Kriterien von «Kinderfreundlichen Lebensräumen» abdecken.


Im Jahr 2017 führte UNICEF eine Umfrage unter Fachpersonen aus der Raum-, Verkehrs- und Bauplanung sowie der Architektur, Innenarchitektur und Landschaftsarchitektur durch. Im Zentrum stand die Frage, ob und wie Kinder und Jugendliche tatsächlich auf Bauprojekte und die Raumplanung in ihrer Gemeinde Einfluss nehmen können. Die Ergebnisse liegen im Bericht «Kinder von heute im Raum von morgen» vor. Diese Umfrage knüpft an die frühere Studie «Von der Stimme zur Wirkung» aus dem Jahr 2015 an, welche die Partizipation von Kindern und Jugendlichen in der Familie, der Schule und der Gemeinde näher beleuchten. 

UNICEF - Kinderfreundliche Lebensräume - Umfrage

Tagung «Kinderfreundliche Lebensräume (be)greifen»

Gesundheitsaspekte für die Förderung der kindlichen Entwicklung bei der Aussenraumgestaltung – ein Praxistransfer.

«Digitales Kind – analoge Gemeinde? Wie die neuen Medien im Dialog mit Kindern und Jugendlichen genutzt werden können – Chancen und Herausforderungen für die kommunale Planung und Entwicklung.» (Zürich)


Mona Meienberg
Kindgerechte Gemeinde- und Stadtentwicklung

UNICEF Schweiz und Liechtenstein
Pfingstweidstrasse 10
8005 Zürich

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